BMG soll eingreifen

Biosimilars: „G-BA wiederholt Generika-Fehler“ 05.12.2025 08:48 Uhr

Berlin - 

Ab April sollen Apotheken auch Biosimilars austauschen – dazu hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das Reglement bereits festgelegt. Pharma Deutschland kritisiert den Beschluss: Der G-BA verkenne „die langfristig kostendämpfende Wirkung eines resilienten Pharmastandortes“. Nun sei das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gefragt.

Laut Hauptgeschäftsführerin Dorothee Brakmann droht sich durch die Entscheidung des G-BA ein schwerer Fehler für das deutsche Gesundheitssystem zu wiederholen. „Mit dem Argument, Kostensenkungen bei der medizinischen Versorgung erreichen zu wollen, wird ein Prozess in Gang gesetzt, der bei den Generika bereits zu einem handfesten Versorgungsproblem geführt hat“, erklärt sie.

Dass diese Situation die Resilienz der Arzneimittelversorgung schwäche, zeigten die zahlreichen Lieferengpässe. „Wenn wir die Vielfalt der Anbieter erhalten wollen, sollten wir nicht auf exklusive Rabattausschreibungen setzen, die bei den Generika zu Lieferengpässen und abgewanderter Produktion geführt haben – Probleme, deren Behebung heute sehr kostenintensiv ist.“

BMG soll Beschluss prüfen

In puncto Versorgungssicherheit werde – nach dem Generika-Bereich – eine weitere wichtige Wirkstoffsparte zu einem zu hohen Maß von der geopolitischen Großwetterlage abhängig gemacht, betont Brakmann. „Die Neuregelung der Biosimilars-Anwendung darf weder Versorgungssicherheit gefährden noch Apotheken mit übermäßigem Beratungsaufwand belasten – stattdessen brauchen wir resiliente, diversifizierte Lieferketten für eine stabile Patientenversorgung.“

Kostendämpfung und Resilienz stehen laut Brakmann nur dann im Widerspruch, wenn ausschließlich kurzfristige Einsparungen im Fokus stehen. „Eine strategische Perspektive erkennt dagegen Resilienz als Kostenstabilisator und wichtigen Wettbewerbsfaktor.“ Sie appelliert: „Das Bundesministerium sollte den heutigen G-BA-Beschluss prüfen – mit dem klaren Blick auf eine strategisch resiliente Ausrichtung.“