Beitragsanstieg: TK erwartet 0,4 Prozentpunkte mehr 18.10.2025 08:56 Uhr
Nach der Veröffentlichung der Finanzprognose des Schätzerkreises erwartet die Techniker Krankenkasse (TK) steigende Beiträge. Das GKV-Maßnahmenpaket von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hätte damit ihr Ziel verfehlt.
Laut TK ergebe sich für das Jahr 2026 eine Steigerung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes von 0,4 Prozentpunkten auf 2,9 Prozent. „Mit einer optimistischen Einnahmenprognose, einem Darlehen und einem kleinen Last-Minute-Sparpaket ist das strukturelle Finanzproblem der gesetzlichen Krankenversicherung nicht gelöst“, bewertet TK-Chef Dr. Jens Baas.
Umsetzbare Vorschläge nutzen
Die Ausgaben für die medizinische Versorgung würden weiterhin steigen. „Es ist unverständlich, warum die Bundesregierung hier nicht konsequenter handelt und alle Ausgabenbereiche angeht – statt nur auf die Kliniken und die Krankenkassen zu schauen. Schnell umsetzbare Vorschläge liegen schon lange auf dem Tisch, zum Beispiel den Rabatt, den Hersteller auf Arzneimittel zahlen, zu erhöhen. Das ist angesichts der stark steigenden Kosten für neue Arzneimittel gerechtfertigt und würde die Kassen um Milliarden entlasten“, wiederholt er eine bekannte Forderung der Kassen.
Kein Grund zur Entwarnung
Die Schmerzgrenze sei längst erreicht. „Und leider sehe ich keinen Grund zur Entwarnung: Die steigenden Ausgaben werden das Versprechen von stabilen Beiträgen zunichte machen. Hinzu kommt: Die Krankenkassen müssen weiterhin die von der Politik auf ein Minimum abgeschmolzenen Reserven wieder auffüllen. Das berücksichtigt der Schätzerkreis in seiner Prognose nicht, wird sich aber auch auf die Beiträge auswirken.“
Die Regierung müsse jetzt konsequent die Ausgabenexplosion in allen relevanten Bereichen angehen, fordert Baas, um weitere Beitragssteigerungen endlich effizient zu verhindern.