Apothekenhonorar

Becker und Hermann im Fernduell APOTHEKE ADHOC, 09.11.2012 17:08 Uhr

Streit um Apothekenhonorar: DAV-Chef Fritz Becker weist AOK-Chef Dr. Christopher Hermann (links) auf die Einsparungen der Apotheker hin. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Der Chef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, hat sich in einem Zeitungsinterview über die Ausgabenpolitik der Bundesregierung beschwert: Mit Blick auf die anstehenden Bundestagswahlen werde die Regierung noch Wahlgeschenke verteilen, vermutet der Kassenchef. Aus Hermanns Sicht auch an die Apotheker. Denn: „Denen reichen 25 Cent mehr pro Rezept nicht aus.“ Der Vorsitzende des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg (LAV), Fritz Becker, ruft Hermann zu „Respekt, Anstand und Fairness“ auf.

Becker stört sich an Hermanns geringer Wertschätzung für die Apotheker: „'Denen' vertrauen immerhin Gesetzgeber, Kassen und die Menschen im Land die kompetente Arzneimittelversorgung an“, so Becker, der auch Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) ist.

Aus seiner Sicht unterschlägt der Kassenchef wichtige Fakten. So habe es vor der Anpassung um 25 Cent eine „Durststrecke“ von fast neun Jahren gegeben. Hinzu kämen drastische Sparmaßnahmen „auf dem Rücken“ der Apotheker, wie etwa die Anhebung des Kassenabschlags um 30 Cent.

„Herr Hermann, bei den Apotheken wurde gespart bis es quietscht! Dass es 'denen nicht reicht', als Ausgleich für abgepresste 30 Cent einen Ausgleich von 25 Cent wiederzubekommen, liegt auf der Hand“, so Becker.

Für die anstehenden Verhandlungen zum Kassenabschlag bittet Becker den Kassenchef daher, „Fairness und Wertschätzung“ mitzubringen.