Apothekenhonorar

Becker: Mehr Beratung kostet Geld APOTHEKE ADHOC, 14.08.2012 11:32 Uhr

Berlin - 

Die ABDA muss derzeit der Öffentlichkeit nicht nur erklären, warum 25 Cent mehr eigentlich zu wenig sind, sondern auch negative Stellungnahmen andere Verbände so gut es geht entkräften: Dass der AOK-Bundesverband die Forderungen der Apotheker nach mehr Honorar ablehnt, findet man in der Jägerstraße nicht überraschend. Die Argumentation der Ortskrankenkassen dagegen schon.

 

Der Kassenverband hatte die geplante Anhebung als „schwer nachvollziehbar“ kritisiert und insbesondere angezweifelt, dass die Kostensteigerungen in den Apotheken nicht durch Mehreinnahmen abgefedert werden konnten. Schließlich sei die Zahl der abgegebenen Packungen seit 2004 um rund ein Drittel gestiegen.

Tatsächlich sei die Steigerung aber nicht einmal halb so hoch, konterte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz Becker: Die Anzahl aller Rx-Packungen sei von 2004 auf 2011 um 8,8 Prozent auf 743 Millionen gestiegen.

Dagegen seien die Personalkosten um 29 Prozent gestiegen. Denn die Apothekeninhaber hätten mehr pharmazeutisches Personal einstellen müssen: „Die Formel ist kinderleicht: Mehr Packungen ist gleich mehr Beratung ist gleich mehr Personal ist gleich: höhere Kosten,“ so Becker. „Gerade die AOK sollte wissen, mit welchen gigantischen Aufwendungen allein die von den Kassen ausgehandelten Rabattverträge in den Apotheken umzusetzen waren und sind.“

Die Apotheken seien nicht nur Garant für hohe Versorgungsqualität, sondern setzen die Rabattverträge um und seien daher ein „Garant für milliardenschwere Einsparungen der Krankenkassen“. Becker: „Höhere Anforderungen, gestiegene Kosten, und nach acht Jahren ein Angebot von drei Prozent Erhöhung für den Zeitraum seit 2004 – das kann nicht aufgehen.“