Bundesgesundheitsministerium

Bahr soll Rösler beerben dpa/APOTHEKE ADHOC, 10.05.2011 12:06 Uhr

Berlin - 

Der Personalumbau in der FDP könnte auch für die Apotheker von Bedeutung sein: Im parteiinternen Machtkampf zeichnet sich immer deutlicher eine Lösung ab, wonach der designierte neue Parteichef Dr. Philipp Rösler ins Wirtschaftsressort wechselt. Sein derzeitiger Staatssekretär Daniel Bahr könnte dann nachrücken und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) übernehmen.

Noch werden die Posten geschoben bei den Liberalen: Am Nachmittag soll Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle zum neuen Fraktionschef der Liberalen gewählt werden. Am Vormittag liefen in Berlin noch Gespräche, um der amtierenden Fraktionsvorsitzenden Birgit Homburger nach dem verlorenen Machtkampf einen gesichtswahrenden Abgang zu ermöglichen. Im Gespräch ist, dass Homburger stellvertretende Parteivorsitzende wird.

Mit dieser Aufstellung wäre Rösler auf einen Schlag fast alle Personalsorgen los. Der 38-Jährige soll am Freitag auf dem FDP-Bundesparteitag in Rostock zum Nachfolger von Parteichef Guido Westerwelle gewählt werden, der nach zehn Jahren abtritt. Rösler würde von Westerwelle dann auch das Amt des Vizekanzlers erben. Außenminister will Westerwelle bleiben.

Vor der entscheidenden Fraktionssitzung am Nachmittag liefen bei der FDP noch zahlreiche Gespräche. Dabei ging es insbesondere um Homburgers künftige Aufgaben. Aus ihrer Umgebung hieß es, sie wolle am Ende „nicht allein“ als Opfer der FDP-Krise dastehen. Ursprünglich hätten die 93 FDP-Abgeordneten erst im Herbst ihre Führung neu gewählt. Die Wahl wurde dann aber vorgezogen. Die Abstimmungen sind geheim.

Nach den bisherigen Planungen will Rösler erst am Donnerstag bekanntgeben, wie die Parteiführung nach seinen Vorstellungen künftig aussehen soll. Am Tag danach beginnt in Rostock der Parteitag. Es steht fest, dass Generalsekretär Christian Lindner sein Amt behält. In der „Südwestpresse“ forderte Lindner abermals, dass in der FDP-Spitze mehr Frauen vertreten sein müssten.

Bislang ist nur Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger offizielle Kandidatin für einen der Wahlposten im FDP-Präsidium. Sie will stellvertretende Parteivorsitzende werden. Jetzt könnte aber auch Homburger anstelle von Brüderle FDP-Vize werden. Zudem war im Gespräch, dass sie Nachfolgerin von Cornelia Pieper als Kultur-Staatsministerin im Auswärtigen Amt wird. Als gewählte Beisitzerin könnte die rheinland-pfälzische Bundestags-Abgeordnete Elke Hoff ins Präsidium aufrücken.