Apothekenhonorar

Auch Ersatzkassen mauern bei Abschlag Patrick Hollstein, 06.12.2010 15:13 Uhr

Berlin - 

Während der Kassenabschlag für 2011 und 2012 nach seiner Festschreibung auf 2,05 Euro im Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) feststeht, tappen die Apotheken bezüglich ihres Großkundenrabatts im Jahr 2009 und 2010 nach wie vor im Dunkeln. Unter Gremienvorbehalt hatten sich die Unterhändler von Deutschem Apothekerverband (DAV) und GKV-Spitzenverband am 10. November auf 1,75 Euro geeinigt. Doch die großen Kassen machen gegen eine solche Lösung mobil.

Nach der AOK stellen sich auch die Ersatzkassen gegen eine Anerkennung des von der Schiedsstelle vorgeschlagenen Abschlags. Das erzielte Verhandlungsergebnis sei „wirtschaftlich nicht akzeptabel“, schreibt nach einem Bericht der Berliner Zeitung der Vorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Thomas Ballast, an den GKV-Spitzenverband.

Zuvor hatten die AOK-Chefs Dr. Herbert Reichelt und Jürgen Graalmann die Vereinbarung der Verhandlungskommission als „nicht akzeptabel“ kritisiert. Die Kassenfunktionäre forderten den GKV-Spitzenverband auf, vom Verhandlungsergebnis Abstand zu nehmen und stattdessen neu mit dem DAV zu verhandeln.

Dort hält man wenig von den aktuellen Vorstößen: Die Stellungnahmen der großen Kassen seien unfair und weit entfernt von einem partnerschaftlichen Umgang miteinander, sagte ein DAV-Sprecher. Anders als die Kassen würden die Apotheker durch die staatlichen Eingriffe massiv belastet.

Beim GKV-Spitzenverband wollte man sich nicht zum aktuellen Stand äußern. Es gebe noch kein abschließendes Ergebnis, sagte ein Verbandssprecher. Er sei aber optimistisch, dass es noch in diesem Jahr eine Entscheidung geben werde.