Blutdrucksenker

Top-Verordnung Ramipril APOTHEKE ADHOC, 17.05.2013 14:50 Uhr

37,9 Millionen Tagesdosen: Deutsche Versicherte haben 2012 knapp 5 Prozent mehr Medikamente verordnet bekommen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Jeder Versicherte nimmt jeden Tag durchschnittlich 1,5 verschreibungspflichtige Arzneimittel ein. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Demnach wurden den knapp 70 Millionen Versicherten der Krankenkassen im vergangenen Jahr 633 Millionen Arzneimittelpackungen verordnet.

Anhand der definierten Tagesdosen (defined daily doses, DDD) kann die Reichweite von Arzneimittelverordnungen analysiert werden. Die Menge der verordneten Tagesdosen lag 2012 bei 37,9 Milliarden, 45 Prozent über dem Stand von 2004. Damals reichte die Menge laut WIdO, um jeden Patienten mit einem Arzneimittel pro Tag zu versorgen.

Am häufigsten werden demnach Bluthochdruckmittel verordnet: 20,8 Prozent der aller 2012 verordneten beziehungsweise 7,9 Milliarden Tagesdosen entfielen auf Bluthochdruckmittel mit ACE-Hemmern und Sartanen. Das am häufigsten verordnete Präparat war RamiLich (Ramipril) von Winthrop.

Dahinter folgen Mittel bei säurebedingten Erkrankungen (3 Milliarden Tagesdosen), Beta-Adrenozeptor-Antagonisten (2,3 Milliarden Tagesdosen) und Antidiabetika (2,1 Milliarden Tagesdosen). Die jeweils meist verordneten Präparate sind Pantoprazol Actavis, Metobeta (Metoprolol/HCT) von Betapharm und Glimepirid Winthrop.

Die 20 meistverordneten Wirkstoffklassen vereinen 86 Prozent der verschriebenen Tagesdosen und 841 einzelne Wirkstoffe oder Kombinationen. Insgesamt wurden 2430 verschiedene Moleküle von den Ärzten verordnet.

Unter die Top 20 fallen neben Arzneimitteln zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen und Diabetes auch Schilddrüsenpräparate, Psychoanaleptika, Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen, Antiphlogistika und Antirheumatika, Sexualhormone, Ophthalmika, Analgetika, Urologika, Psycholeptika, Cortocosteroide und Vitamine.