Apothekenhonorar

AMG-Novelle ohne Apotheken APOTHEKE ADHOC, 25.05.2012 09:17 Uhr

Berlin - 

Große Hoffnungen hatten die Apotheker auf die AMG-Novelle gesetzt: Sowohl die Ausgangsbasis zum Kassenabschlag als auch höhere Leistungshonorare sollten verabschiedet werden. Nun zeichnet sich aber ab, dass die Apotheker leer ausgehen: Dem Vernehmen nach konnten sich die Gesundheitsexperten der Union mit ihren Forderungen nicht gegen die FDP und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) durchsetzen. Dafür wird es aber zumindest wahrscheinlicher, dass das Fixhonorar erhöht wird.

 

Dabei hatte es in den vergangenen Wochen durchaus gut ausgesehen für die Apotheker: Die Union hatte sich in ihrem Positionspapier zur AMG-Novelle dafür ausgesprochen, für 2013 die Verhandlungsbasis des Kassenabschlags auf 1, 75 Euro festzulegen. In der vergangenen Woche hatte die Koalition dann die öffentliche Anhörung verschoben, unter anderem weil man sich für die Beratung der Änderungsanträge zum Apothekenhonorar mehr Zeit nehmen wollte.

Dem Vernehmen nach gab es die Anträge sogar schon: Die Union hatte ein Papier zum Kassenabschlag entworfen, um es dem BMG und dem Koalitionspartner vorzulegen. Auch von einem Antrag zur Erhöhung der Leistungshonorare war die Rede.

Bei der gestrigen Koordinierungsrunde zwischen FDP, Union und dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) scheiterte die Offensive jedoch. Aus beiden Koalitionsfraktionen hieß es nach der Sitzung zwar, dass man zu den Apothekenthemen noch keine Einigung erzielt habe. Hinter vorgehaltener Hand wird jedoch erzählt, dass die Union mit ihren Vorschlägen beim BMG und der FDP gescheitert sei.

 

 

Ihre Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung müssen die Apotheker aber noch nicht ganz begraben: Nach dem Koalitionstreffen hieß es auch, dass man die Vergütung der Pharmazeuten in der AMG-Novelle nicht angefasst habe, weil das Bundeswirtschaftsministerium signalisiert habe, das Fixhonorar anzupassen.

Eine solche Lösung hatte sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet: Nachdem die ABDA ihre Forderung von 624 Millionen Euro geltend gemacht hatte, warnte insbesondere der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn vor Übertreibung: Vielmehr sollte sich die ABDA auf eine Forderung konzentrieren. Mehr als 300 Millionen Euro seien ohnehin nicht drin.

Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Fritz Becker, hatte daraufhin die Anhebung des Fixums auf Platz 1 der Wunschliste gerückt.