Arzneimittelausgaben

Ärzte dürfen mehr verschreiben Désirée Kietzmann, 19.10.2010 13:24 Uhr

Berlin - 

Die Ärzte dürfen im kommenden Jahr 60 Millionen Euro mehr für Arzneimittel ausgeben. Darauf haben sich der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in den neuen Rahmenvorgaben geeinigt. Die erlaubten Ausgaben steigen damit um 0,2 Prozent. Insgesamt liegt das Finanzvolumen für Arzneimittel für 2011 bei rund 30 Milliarden Euro.

Die Empfehlungen zu Leitsubstanzen und Verordnungsquoten seien nahezu unverändert geblieben, teilte die KBV mit. Da sich die Bevölkerungsstruktur in den einzelnen Bundesländern unterscheidet, müssen nun die einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen über die konkreten Richtgrößen für die Ärzte verhandeln.

Die Richtgrößen geben vor, wie viel ein Arzt durchschnittlich pro Patient und Jahr verordnen darf. Sie sind je nach Facharztgruppe unterschiedlich und bilden die Grundlage für die Wirtschaftlichkeitsprüfung.

Für die Verordnung von Heilmitteln wie Krankengymnastik, Logopädie oder Ergotherapie stehen im kommenden Jahr ebenfalls 60 Millionen Euro mehr zur Verfügung. Das entspricht einem Zuwachs von 1,5 Prozent. Das Verordnungsvolumen steigt damit auf insgesamt vier Milliarden Euro.

Die Steigerungsraten sind im Vergleich zu den Vorjahren gering. Allerdings greifen die von der Regierung beschlossenen Sparmaßnahmen auch insbesondere im Arzneimittelbereich. Die KBV wertete es deshalb als Erfolg, dass die Richtgrößen nicht abgesenkt werden müssen, sondern sogar geringfügig steigen werden. Sollte es noch Änderungen bei der Umstellung der Großhandelsvergütung geben, könnte sich dies allerdings auf die Budgets der Ärzte auswirken.