NAV-Virchowbund

Ärzte boykottieren Rabattverträge APOTHEKE ADHOC, 29.05.2009 11:30 Uhr

Berlin - 

Wenige Tage vor dem Start der neuen AOK-Rabattverträge hat der Ärzteverband NAV-Virchowbund die Mediziner zum Boykott aufgerufen. Die Begründung: Weder Krankenkassen noch Apotheker könnten die Verantwortung der Verschreibung übernehmen. Ärzte würden durch die Rabattverträge nicht aus der Haftung entlassen. „Deshalb raten wir dazu, aut idem durch Ankreuzen auf dem Verordnungsvordruck auszuschließen und nicht auf die Verordnungshoheit zu verzichten“, sagte Dr. Klaus Bittmann, Vorsitzender des NAV-Virchow-Bundes.

Die AOK reagierte sehr gelassen auf den Aufruf des Verbandes. „Wir haben kein Problem mit der Therapiefreiheit und nichts dagegen, wenn der Arzt aut idem ausschließt“, sagte ein Sprecher der Kasse gegenüber APOTHEKE ADHOC. Wenn ein Patient allergisch auf einen Hilfsstoff reagiert, sei aut idem ein wichtiges Instrument für die Mediziner. „Wir gehen davon aus, dass die Ärzte verantwortlich damit umgehen“, so der Sprecher. „Als Boykottaufruf haben wir das nicht verstanden, denn der Arzt kann ja auch auf der Verschreibung eines Rabattarzneimittels bestehen“, so der AOK-Sprecher.