Einsparungen im Gesundheitswesen

Abda-Umfrage alarmiert Abda APOTHEKE ADHOC, 03.09.2021 17:03 Uhr

Sparen mit Augenmaß: Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening kann verstehen, dass die Menschen von der Gesundheitspolitik Einsparungen fordern, aber nicht alle Bereiche seien gleich zu bewerten. Foto: Abda
Berlin - 

Die Ausgaben der und Beiträge zur Krankenversicherung zu begrenzen, ist für eine Mehrheit der Deutschen die größte gesundheitspolitische Herausforderung der nächsten Jahre. Die Ergebnisse ihrer eigenen Umfrage haben die Abda alarmiert.

55 Prozent der 2000 Teilnehmer:innen einer Yougov-Umfrage für die Initiative „Wahlradar Gesundheit“ der Abda finden, dass die Politik die Ausgaben im Gesundheitswesen begrenzen muss. Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening warnt davor, alle Leistungsbereiche über einen Kamm zu scheren: „Für die Menschen in Deutschland wird die Gesundheitsversorgung als Politikfeld immer wichtiger. Gesundheitspolitische Positionen werden zum Entscheidungskriterium für die Stimmabgabe bei der Bundestagswahl“, so Overwiening. „Wenn sich die Bürgerinnen und Bürger deshalb auch Sorgen über die Finanzierung des Gesundheitssystems machen, ist das absolut nachvollziehbar.“

Die Politik in Berlin müsse dafür einstehen, dass das Gesundheitswesen in Krisenzeiten und darüber hinaus durch eine solide Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben finanziert werde. „Nicht alle Versorgungsbereiche sind Kostentreiber. Beispielsweise sinkt der Anteil der Apothekenvergütung an den Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen seit Jahren und beträgt nur noch 2,1 Prozent. Eine wohnortnahe, hochwertige Gesundheitsversorgung kann es allerdings nicht zum Nulltarif geben. Auch darüber müssen wir reden. Mit dem ‚Wahlradar Gesundheit‘ möchte die Apothekerschaft dazu beitragen, den Dialog über die Zukunft einer robusten Versorgung vor Ort zwischen Wählern und Direktkandidaten vor der Bundestagswahl zu fördern.“

Andere wichtige Themen, die Politik laut Umfrage angehen muss, sind die Vorbereitung auf mögliche weitere Pandemien (49 Prozent), das Umsetzen und Vorantreiben der Digitalisierung (45 Prozent) und die Gestaltung des demografischen Wandels (37 Prozent). Weitere 16 Prozent sahen andere Themen wie Ärztemangel oder Pflegenotstand als größte gesundheitspolitische Herausforderung der kommenden Jahre oder machten keine Angaben.