Kassenabschlag

ABDA plant Ausstieg Benjamin Rohrer, 12.11.2012 18:09 Uhr

Infos zum Eklat: Die ABDA hat ihre Mitglieder über das Vorgehen nach einem eventuellen Scheitern der Verhandlungen zum Kassenabschlag informiert. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

In einigen Ländern laufen die Proteste gegen die Haltung der Krankenkassen in den Verhandlungen zum Kassenabschlag schon auf Hochtouren: Der Chef-Unterhändler der Apotheker, Fritz Becker, bricht in seiner Verbandsregion Baden-Württemberg alle Verhandlungen mit den Kassen ab, mehrere Verbände bombardieren die Verwaltungsstellen der Kassenverbände mit einem Protestfax. Auch die ABDA hat eine bundesweite Kampagne angekündigt, will diese aber erst nach dem eventuellen Scheitern der Verhandlungen ausrollen. Inzwischen hat die ABDA alle Mitglieder über das Vorgehen informiert.

Heute wurden alle 34 Mitgliedsorganisationen über den Kampagnenablauf informiert. Die ABDA setzt auf drei Säulen: Die Bekanntmachung des Kampagnenmotivs, die Online-Umsetzung sowie Protestmaßnahmen der einzelnen Landesverbände und Apothekerkammern.

Das Bildmotiv des geplünderten Apothekers soll von der folgenden Kernbotschaft begleitet werden: „Die Apotheken haben den Krankenkassen in schwierigen Zeiten geholfen. Jetzt geht es den Krankenkassen wieder gut. Alles andere als die Rückführung des Rabatts kommt daher einem ungerechtfertigten Griff der Krankenkassen in die Taschen der Apotheker gleich.“ Dazu erklärt die ABDA: „Hierbei nutzen wir den Vorteil, dass der Öffentlichkeit die gute finanzielle Lage der Kassen […] bewusst ist.“

Sollten die Verhandlungen am Mittwoch platzen, will die ABDA schon am Donnerstag eine Pressekonferenz abhalten, auf der das Ende der Verhandlungen mitgeteilt wird. Gleichzeitig soll das Motiv über Printmedien bekannt gemacht werden. Im Internet stellt die ABDA den Apotheker das sogenannte „Apothekenpaket“ zur Verfügung: Plakat, Handzettel, Anzeige, Online-Werbebanner und Argumentationsleitfaden.

Die regionalen Protestmaßnahmen will die ABDA diesmal offenbar zentral steuern: Nach dem eventuellen Scheitern der Verhandlungen sollen die Mitgliedsorganisationen bis zu zwei Wochen lang protestieren.

Zuvor hatte die Kommunikationsabteilung die Mitglieder aufgefordert, der ABDA ihre Protestbereitschaft mitzuteilen. Bislang ist die Motivation eher dürftig: Von den 34 Mitgliedern haben nur zwölf Verbände und sieben Kammern angegeben, dass sie Proteste planen. Ein Großteil der Proteste, wie etwa die Fax-Aktion und der Verhandlungsabbruch im Saarland und in Baden-Württemberg, sind ohnehin schon angelaufen.