In der Jägerstraße will man vor allem vermeiden, dass während laufender Verhandlungen mit den Krankenkassen Interna ausgeplaudert werden. Ausschlaggebender Grund für die Satzungsänderung seien insbesondere die letzten Verhandlungen zum Kassenabschlag gewesen, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Dr. Peter Homann. Damals seien Strategien und Beträge weitergegeben worden, die die Verhandlungen gestört hätten. „ Man sieht es ja derzeit auch bei der Nationalmannschaft und Bundestrainer Jogi Löw: Es ist extrem ärgerlich, wenn Interna zu früh an die Öffentlichkeit geraten“, so Homann.

Die Verschwiegenheitspflicht soll für „alle im Rahmen der Verbandstätigkeit bekannt gewordenen Angelegenheiten, die ein dienstliches Geheimnis darstellen“ gelten, heißt es in dem Beschluss. Auch alle Inhalte, die im Interesse der ABDA-Gremien nicht öffentlich gemacht werden dürfen, fallen darunter. Offenkundige Inhalte, die allgemein bekannt sind, sind nicht betroffen. Die Regelung gilt auch nach Beendigung der Mitgliedschaft oder ehrenamtlichen Tätigkeit.

Zuwiderhandlungen gegen die neue Klausel sollen sogar bestraft werden: „Die Mitgliedsorganisationen sowie die Mitglieder der Organe, der Ausschüsse und sonstigen Gremien, die ihre Pflicht zur Verschwiegenheit verletzen, sind der Bundesvereinigung zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.“ Weil ein solcher Schaden nur schwer feststellbar sei, hätten die Mitglieder diesen Passus kritisch diskutiert, hieß es.