Apothekenhonorar

50 Apotheken streiken in NRW Carolin Bauer, 26.09.2012 15:31 Uhr

Berlin - 

Streiken, informieren, wachrütteln: Die Protestbereitschaft der Apotheker hält an. Nachdem heute in Brandenburg viele Apotheken ihre Türen geschlossen hatten, wird auch in Nordrhein-Westfalen weiter protestiert. Morgen Vormittag werden alle 50 Apotheken im Notdienstbezirk Neuss/Kaarst mit verschiedenen Aktionen auf ihre finanzielle Lage aufmerksam machen.

 

Initiiert wurde die Aktion von Apotheker Wilhelm E. Junior. Der Inhaber der Elch-Apotheke in Neuss will gemeinsam mit seinen Kollegen gegen die beschlossene Honoraranpassung um 25 Cent protestieren. Zudem soll der Druck auf die anstehenden Verhandlungen über den Kassenabschlag erhöht werden.

Zwischen 10 und 12 Uhr werden die Apotheker ihre Kunden mit unterschiedlichen Protestaktionen auf die Lage des Berufsstandes aufmerksam machen. „Wir haben den Apothekern offen gelassen, für welche Maßnahme sie sich entscheiden“, sagt Junior.

Er selbst habe in seiner Offizin beispielsweise eine Wäscheleine mit Informationsflyern aufgehängt. Andere bedienten nur über die Notdienstklappe oder planten die Verkaufsplätze einzuschränken. „Das soll eine Initialzündung sein, damit auch andere Städte mitmachen“, so der Apotheker.

Der Apothekerverband in Nordrhein hat sich nach einer Abfrage seiner Mitglieder noch nicht für Warnstreiks entschieden. „Ich denke, ein landesweiter Streik wird sicher kommen. Dazu werden wir den Verband noch bringen“, sagt Junior.

Seine Kollegen stehen hinter ihm. Mit Faxen, E-Mails und Telefonaten hatte er sich in den vergangenen Tagen an die Apotheker des Notdienstbezirks gewandt, um mögliche Zweifler zu überzeugen. „Ich glaube der Zusammenhalt unter den Apothekern wird besser.“