GKV-Finanzen

4 Prozent weniger für Arzneimittel APOTHEKE ADHOC, 07.03.2012 12:35 Uhr

Berlin - 

Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen sind im vergangenen Jahr um 4 Prozent zurückgegangen: Insgesamt gaben die Kassen 30,9 Milliarden Euro für Medikamente aus, im Vorjahr waren es noch 32 Milliarden Euro. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) macht dafür die mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) eingeführten Sparmaßnahmen verantwortlich. Das Ressort von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) warnt aber gleichzeitig vor steigenden Arzneimittelausgaben in der Zukunft.

 

Die Rückgänge seien bereits im August 2010 eingeleitet worden, so das BMG: Jeden Monat sparten die Kassen allein infolge des erhöhten Herstellerabschlages 100 Millionen Euro. Im August 2011 habe sich das Blatt aber gewendet; die Einsparungen durch den 16-prozentigen Abschlag seien durch Mehrausgaben aufgezehrt worden: Gab es vom 1. bis 3. Quartal noch einen Rückgang von 5,7 Prozentpunkte, verringerten sich die Ausgaben im 4. Quartal nur noch um 1,7 Prozentpunkte.

Die Knappschaft sparte am meisten: Um 7,4 Prozentpunkte verringerten sich hier die Arzneimittelausgaben. Am niedrigsten waren die erzielten Einsparungen bei den Betriebs- und Innungskrankenkassen (3 Prozent).

Auch die Rabattverträge haben laut BMG „in erheblichem Umfang“ zu den Entlastungen beigetragen: Insgesamt handelten die Krankenkassen Rabatte im Wert von 1,6 Milliarden Euro aus und damit 300 Millionen Euro mehr als noch 2010.

Die Sparinstrumente will das BMG allerdings nicht antasten und verweist auf die neuesten ABDA-Daten aus diesem Jahr: Allein im Januar sind die Arzneimittelausgaben im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,5 Prozent angestiegen. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) erklärt den Anstieg mit Umsatzänderungen durch den Wechsel zu anderen Arzneimitteln oder durch den Übergang zu anderen Packungsgrößen, Darreichungsformen oder Dosierungen. Denn: Die Zahl der eingelösten Rezepte erhöhte sich im gleichen Zeitraum nur um 0,6 Prozent.