EU-Kommission

348 Prozent mehr Arzneifälschungen APOTHEKE ADHOC, 20.03.2008 10:35 Uhr

Berlin - 

Die dramatische Zunahme bei Arzneimittelfälschungen beschäftigt nun auch die Europäische Kommission. In ihrem kürzlich veröffentlichten Konsultationspapier stellt die Kommission fest, dass Arzneimittelfälschungen eine immer größere Gefahr für die Gesundheit der Bürger in der EU geworden sind. So wurden im Jahr 2006 laut EU-Statistik 384 Prozent mehr Fälschungen entdeckt als noch ein Jahr zuvor.

Die Fälschungen betreffen nicht nur Lifestyle-Produkte, sondern auch lebenswichtige Arzneimittel, etwa gegen Krebs, Herzerkrankungen und psychiatrische Erkrankungen. Insgesamt wurden alleine von den Zollbehörden rund 2,7 Millionen gefälschte Produkte sichergestellt.

Die Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände (ABDA) begrüßt den geplanten Gesetzesvorschlag zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen. „Die Kommission erkennt, dass der Arzneimittelsektor besondere Aufmerksamkeit erfordert - und zwar im Sinne eines vorbeugenden Verbraucherschutzes, und nicht im Sinne eines zügellosen und unkontrollierten Wirkstoff- und Medikamentenhandels“, sagte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. Die Apothekerschaft werde die Initiative der EU-Kommission deshalb mit eigenen Vorschlägen aktiv unterstützen.