Stabwechsel beim GKV-Spitzenverband

18 Jahre an der GKV-Spitze – Abschied von Pfeiffer 25.06.2025 11:20 Uhr

Berlin - 

Nach 18 Jahren an der Spitze des GKV-Spitzenverbandes ist Dr. Doris Pfeiffer gestern in den Ruhestand verabschiedet worden. Pfeiffer hat den Verband seit seiner Gründung maßgeblich aufgebaut und über viele Jahre hinweg geführt. Am 1. Juli übernimmt Oliver Blatt das Amt des Vorstandsvorsitzenden.

Bereits im Jahr 2007 wählte der Verwaltungsrat Pfeiffer zur Gründungsvorstandsvorsitzenden. Nach Monaten der Aufbauarbeit nahm der GKV-Spitzenverband am 1. Juli 2008 seine gesetzlichen Aufgaben auf, die ihm mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz übertragen worden waren.

„Sie haben die Geschicke dieses Verbandes und damit die Zukunft der gesetzlichen Kranken- und sozialen Pflegeversicherung in Deutschland über viele Jahre hinweg wesentlich mitgeprägt“, lobte der Vorsitzende des Verwaltungsrates des GKV-Spitzenverbandes, Uwe Klemens. Mit ihrer Integrität, Verlässlichkeit und hohen Expertise habe Pfeiffer besondere Verantwortung im Gesundheitswesen getragen. „Diese außerordentliche Leistung und Ihr unermüdliches Engagement sind beispielhaft und verdienen unsere höchste Anerkennung“, so Klemens.

Auch die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Stefanie Stoff-Ahnis, würdigte ihre Aufbauleistung. Sie habe, so Stoff-Ahnis, als „Mitarbeiterin Nr. 1“ aus wenigen Zeilen im Gesetz eine der prägenden Institutionen des deutschen Gesundheitswesens geschaffen. „Im Namen des gesamten Vorstandes, im Namen der Kolleginnen und Kollegen, sage ich von Herzen Danke. Danke für 18 Jahre engagierte Führung, unermüdlichen Einsatz, sozialpolitische Orientierung und Weitblick. Wir wünschen Ihnen für Ihren wohlverdienten Ruhestand alles erdenklich Gute!“

„Frau Pfeiffer, Sie waren eine großartige Chefin, wir konnten uns zu 100 Prozent auf Ihre Kompetenz, Kreativität und Loyalität verlassen. Auch wenn es mal brenzlig wurde, hatten Sie immer ein offenes Ohr und eine gute Idee, wie wir weitermachen“, erklärte Dr. Bernhard Egger, Leiter der Abteilung Medizin, als Vertreter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Lob aus der Politik

„Mit Dr. Doris Pfeiffer verabschiedet sich eine aufrechte Streiterin für die gesetzliche Krankenversicherung aus dem aktiven Berufsleben. Mutig, klar und konsequent hat sie sozial- und ordnungspolitische Prinzipien auch gegen den Mainstream verteidigt, ist nicht müde geworden, Begehrlichkeiten der Politik zurückzuweisen und eine sachgerechte Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung einzufordern“, erklärte der unparteiische Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Professor Dr. Josef Hecken. Pfeiffer habe ihr umfassendes Fachwissen mit großer Detailtiefe in die Diskussionen im Gemeinsamen Bundesausschuss eingebracht. Mit ihrem Ausscheiden verliere der G-BA – und mit ihm die Gesundheitsversorgung insgesamt eine „Kämpferin für Evidenz“. „Ich danke Dr. Doris Pfeiffer für ihr Engagement, die Versorgung der Menschen im System der gesetzlichen Krankenversicherung besser zu machen“, so Hecken.

Auch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) übermittelte der scheidenden Vorstandsvorsitzenden eine Botschaft: „Die Krankenversicherten in Deutschland haben Dr. Doris Pfeiffer viel zu verdanken. Sie hat unermüdlich für ihre Interessen gekämpft – für eine qualitativ gute Versorgung unter sparsamen Einsatz der Mittel.“ Das entspreche auch dem Selbstverständnis des GKV-Spitzenverbandes. Pfeiffer habe den Verband in ihrer Amtszeit zu einem gewichtigen politischen Akteur entwickelt, würdigte Warken.