Neurologie

Zytokin-Inhibitoren gegen Alzheimer APOTHEKE ADHOC, 26.11.2012 19:03 Uhr

Neuer Therapieansatz: Forscher der Universität Zürich und der Charité konnten mit Hilfe von Zytokin-Antikörpern Alzheimer bei Mäusen behandeln. Grafik: Uni Zürich
Berlin - 

Wird bei Mäusen ein bestimmter Botenstoff des Immunsystems blockiert, können die krankheitsspezifischen Symptome von Alzheimer reduziert werden. Dies haben Wissenschaftler der Universität Zürich und der Charité entdeckt.

Die Forscher hatten zunächst bei Mäusen beobachtetet, dass sich die Ablagerung von Beta-Amyloid-Strukturen verminderte, sobald die Ausschüttung bestimmter Zytokine inhibiert worden war. Um bis zu 65 Prozent konnten die Wissenschaftler die Beta-Amyloid-Strukturen bei den Tieren senken, wenn ein bestimmter Bestandteil der Interleukine 12 und 23, das sogenannte Immunmolekül p40, blockiert wurde.

Bei den Mäusen, denen ein Antikörper gegen das p40-Molekül gegeben wurde, verbesserten sich auch die bereits vorhandenen Symptome der Erkrankung. In klinischen Studien soll nun die Wirksamkeit am Menschen erprobt werden. In Deutschland und der Schweiz sind den Wissenschaftlern zufolge etwa 1,5 Millionen Menschen an Alzheimer erkrankt.

Zytokine sind Peptide, die die Immunantwort steuern. Sie werden von Makrophagen, B-Lymphozyten, natürlichen Killerzellen und Fibroblasten gebildet. Erst kürzlich hatte ein internationales Forscherteam eine bestimmte Gen-Variante entdeckt, die das Risiko für die Demenzerkrankung erhöhen soll.