Antibiotikatherapie

Zulassung für Avalox erweitert APOTHEKE ADHOC, 24.03.2009 12:31 Uhr

Berlin - 

Nachdem die Zulassung für das Antibiotikum Avalox (Moxifloxacin) vor wenigen Wochen wegen erheblicher Nebenwirkungen eingeschränkt wurde, ist es dem Hersteller Bayer nun gelungen, das Anwendungsspektrum zu erweitern: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat das Fluorchinolon für die Behandlung von leichten bis mäßig schweren entzündlichen Erkrankungen des Beckens als Monotherapie zugelassen, teilte Bayer heute mit.

Damit können Infektionen des oberen weiblichen Genitaltraktes einschließlich Entzündungen des Eileiters und der Gebärmutterschleimhaut nun allein mit Moxifloxacin behandelt werden. Als Standard-Dosierung gelten einmal täglich 400 Milligramm. Bisher wurde Avalox nicht zur Monotherapie empfohlen, sondern sollte laut Fachinformation in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum angewendet werden.

In einer Multicenterstudie an 669 Patieten war die Monotherapie mit Moxifloxacin gegenüber der Dreifachkombination aus Doxycyclin, Ciprofloxacin und Metronidazol ebenbürtig. Eine zweite Studie an 741 Patientinnen, bei der die einmal tägliche Gabe von Moxifloxacin gegen ein Regime mit Ofloxacin plus Metronidazol untersucht wurde, zeigte außerdem eine vergleichbare bakteriologische Erfolgsrate, teilte Bayer mit.

Zum Februar dieses Jahres hatte das BfArM die Anwendung von Avalox bei Atemwegsinfektionen wegen des erhöhten Risikos schwerer Leberschäden eingeschränkt. Bei akuter bakterieller Sinusitis, akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis und der ambulant erworbenen Lungenentzündung darf Moxifloxacin seitdem nur dann angewendet werden, wenn andere Antibiotika, die für die initiale Behandlung empfohlen werden, nicht geeignet sind.