Abrechnung weiterhin unklar

Ukrainische Fiebersäfte ohne PZN und Preis Sandra Piontek, 06.01.2023 14:31 Uhr

Eine Direktbestellung der ukrainischen Fiebersäfte bei Berlin-Chemie ist nicht möglich. Foto: Berlin-Chemie
Berlin - 

Fiebersaft in Deutschland – absolute Mangelware. Als Akuthilfe gegen die Lieferengpässe sollen 90.000 Fiebersäften in ukrainischer Aufmachung des Herstellers Berlin-Chemie dienen. Zwar werden diese in Kürze auf den deutschen Markt gebracht, aber die Höhe des Preises und die Vergabe einer PZN zur Abrechnung sind weiterhin unklar.

In der Ukraine wird die Suspension unter dem Namen „Imet for Children“ vertrieben. Die Verpackung und die Flasche werden im Originalzustand, sprich in ukrainischer Sprache ausgeliefert. Laut Hersteller gibt es sowohl die 2- als auch die 4-prozentige Dosierung.

Keine Direktbestellung

Die Ware soll auf Basis entsprechender Aufträge und Bestellmengen sukzessive an den Großhandel geliefert werden, der sie dann vertreibt. „Die bestellenden Großhändler informieren dann selbstständig ihre Hauptkunden über das Abwicklungs- und Bestellverfahren, auch im Hinblick auf die nicht vorhandene reguläre PZN, und übernehmen die Verteilung“, so der Hersteller. Eine Direktbestellung bei Berlin-Chemie ist nicht möglich.

Keine PZN, kein Abrechnungspreis

Eine eigene PZN haben die Säfte nicht, dies hätte wohl – genauso wie die Listung in der Lauer-Taxe – schlichtweg zu lange gedauert. Denn die Ausnahmegenehmigung gilt nur bis Ende März.

Vorerst dürften die meisten Apotheken den Import wohl auch nur an Selbstzahler abgeben, denn die Abrechnungsmodalitäten sind noch ungeklärt: „Leider können wir zum jetzigen Zeitpunkt hierzu keine Aussage treffen, da wir den Abgabepreis nicht kennen. Mangels PZN und entsprechender Datenmeldung müsste sich nach derzeitigem Stand für diesen Fall die Apotheke nach den Regelungen der regionalen Lieferverträge mit der jeweiligen Krankenkasse abstimmen“, so ein Sprecher des GKV-Spitzenverbands gegenüber PTA IN LOVE.

Ähnlich lautet die Erläuterung der Abda: „Unklar ist weiterhin, zu welchem Preis die Apotheken die Medikamente abrechnen können, wenn diese verordnet werden“, so ein Sprecher. „Unbenommen bleibt der Apotheke jedoch, die Medikamente einer OTC-Eigenkalkulation zu unterziehen“, heißt es weiter.

Berlin-Chemie will in Abstimmung mit dem Bundesinstitut für Medizinprodukte und Arzneimittel (BfArM) und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LaGeSo) insgesamt 90.000 Packungen der Ibuprofen-Suspension zum Einnehmen auf den deutschen Markt bringen. Ursprünglich sollen diese Säfte für den ukrainischen Markt vorgesehen gewesen sein.

Übrigens: Die deutsche und ukrainische Gebrauchsinformation ist über die Website des BfArM abrufbar.