Influenza-Mittel

Tamiflu schützt vor Herzinfarkt Désirée Kietzmann, 24.03.2009 10:59 Uhr

Berlin - 

Oseltamivir, der Wirkstoff des Grippemittels Tamiflu, kann einer amerikanischen Studie zufolge bei Herz-Kreislaufpatienten das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall senken. Bei 21 Prozent der Influenza-Patienten, die den Neuraminidase-Hemmer nicht eingenommen hatten, traten 30 Tage nach der Influenza-Diagnose kardiovaskuläre Ereignisse auf. In der Gruppe der Erkrankten, die Oseltamivir erhalten hatten, lag die Inzidenz lediglich bei 8,5 Prozent.

Die Forscher schlussfolgern daher, dass Oseltamivir das Risiko wiederkehrender kardiovaskulärer Ereignisse signifikant senken kann. Ob das Grippemittel, das inzwischen kaum noch gegen H1N1-Viren wirkt, eines Tages bei Herz-Kreislaufpatienten eingesetzt wird, ist offen. Um die Ergebnisse dieser rein deskriptiven Studie zu bestätigen, seine prospektive, kontrollierte Untersuchungen nötig, schreiben die Autoren in „Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes“, dem Fachjournal der American Heart Association.

Die Wissenschaftler untersuchten die elektronischen Patientenakten von mehr als 37.000 Patienten von Tricare, einer amerikanischen Versicherungen für Soldaten. Sie berücksichtigten nur Daten von Patienten mit bereits vorhandenen kardiovaskulären Leiden, die im Zeitraum von Oktober 2003 bis September 2007 an einer Grippe gelitten hatten.