Gebärmutterhalskrebs

STIKO bekräftigt HPV-Impfempfehlung dpa/ APOTHEKE ADHOC, 10.08.2009 14:15 Uhr

Berlin - 

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat ihre Empfehlung, junge Mädchen gegen Gebärmutterhalskrebs impfen zu lassen, bestätigt. In den vergangenen Monaten war immer wieder über Sinn und Risiken einer Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) diskutiert worden. In den bisherigen klinischen Studien sei eine hohe Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Viren nachgewiesen worden, teilte das Institut mit.

Diesen Daten zufolge wurden bislang weltweit mehr als 47 Millionen Dosen verschiedener Impfstoffe verabreicht. Schwere Impfkomplikationen oder bleibende Impfschäden wurden dabei nicht dokumentiert. Stattdessen bieten die beiden Impfstoffe gegen HPV Gardasil und Cervarix nach derzeitiger Datenlage eine Sicherheit, die mit der von seit langem verwendeten Impfstoffen etwa gegen Tetanus oder Diphterie vergleichbar ist.

Die HPV-Impfung entfaltet den besten Schutz, wenn junge Frauen geimpft werden, die noch nie mit einem HPV-Typ infiziert waren. Deswegen ist es laut STIKO unverändert sinnvoll, Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren gegen HPV zu impfen. Wenn der Impfzeitpunkt vor Beginn der sexuellen Aktivität verpasst werde, sinke der Nutzen der Impfung erheblich. Einen hundertprozentigen Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs bietet die HPV-Impfung jedoch nicht. Denn die Vakzine enthalten Antigene der beiden HPV-Typen 16 und 18, die in 70 Prozent der Fälle Ursache von Gebärmutterhalskrebs sind. In Gardasil sind zusätzlich noch Antigene der Typen 6 und 11 enthalten.

Die STIKO hatte im Frühjahr 2007 eine allgemeine Impfempfehlung für Mädchen zur Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs ausgesprochen. Ähnliche Impfempfehlungen gibt es in 18 weiteren europäischen Ländern, den USA, Kanada und Australien. In Deutschland erkranken jährlich mehr als 6000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, knapp 1700 sterben daran.