Forschung

Stammzellen nicht geklont dpa, 03.08.2007 12:04 Uhr

Cambridge - 

Ein neuer Gentest hat den Stammzellbetrug des südkoreanischen Klonforschers Hwang Woo Suk bestätigt. Die angeblich maßgeschneiderten Patienten-Stammzellen aus seinem Labor waren nicht wie behauptet geklont. Die im Jahr 2004 von Hwang präsentierten Zellen entstammten vielmehr einer künstlich zur Teilung angeregten, unbefruchteten Eizelle, berichte eine Forschergruppe vom Dana-Farber-Krebsforschungsinstitut im Fachjournal „Cell Stem Cell“. Mit ihrem genetischen Test lasse sich künftig allgemein die Herkunft von Stammzellen klären, schreiben die US-Forscher. Die Fälschungen von Hwangs Gruppe hatten zum bislang größten Skandal in der Stammzellforschung geführt. Die Universität Seoul hatte den Forscher entlassen.

Eine Variante zur Stammzellerzeugung neben dem Klonen ist die so genannte Jungerfernzeugung (Parthenogenese). Dabei wird eine nicht befruchtete Eizelle im Labor zur Teilung angeregt. Hierbei entsteht ein Embryo, dessen Stammzellen dann maßgeschneidert für die Eizellspenderin sind. Je nach Herkunft finden sich im Erbgut der Stammzellen genetische Besonderheiten, schreiben die US-Forscher. Die Analyse habe gezeigt, dass die Zellen aus Südkorea ihren Ursprung in einem durch Jungfernzeugung entstandenen Embryo haben. Damit sei den Südkoreanern dieses Verfahren vermutlich zum ersten Mal bei menschlichen Stammzellen gelungen, schreiben die US-Wissenschaftler.

Die Gruppe sieht in der Parthenogenese einen wichtigen Weg, um einmal genetisch maßgeschneiderte Stammzellen für Patientinnen zu produzieren. Aus diesen Stammzellen gezüchtetes Ersatzgewebe würde vom Organismus der Empfängerin nicht abgestoßen. Dies könnte zumindest für Frauen künftig eine Hilfe sein.