Koinzidenz

Schmerz und Angst oft gepaart dpa, 15.04.2008 12:56 Uhr

München - 

Schmerzpatienten leiden nach Angaben von Experten überdurchschnittlich oft auch an Angststörungen. Die Angst verstärke den Schmerz dabei oft noch, berichtet die in München erscheinende Fachzeitung „Ärztliche Praxis". So leiden 21 Prozent der Schmerzpatienten auch an Depressionen oder depressiven Verstimmungen, heißt es unter Berufung auf Prof. Walter Zieglgänsberger aus München. In der Gesamtbevölkerung sei das nur bei 10 Prozent der Fall.

Der Zusammenhang gelte auch umgekehrt: „Leidet der Patient primär an einer Angststörung, so hat er in 79 Prozent der Fälle gleichzeitig Schmerzen." Daher kann die Behandlung von Schmerzpatienten mit Medikamenten nach Ansicht des Experten nur ein Anfang sein. In einem zweiten Schritt müsse eine umfangreichere Behandlung folgen, die auch eine Verhaltenstherapie umfasst.

Diese sollte möglichst im Alltag stattfinden. Ein langer Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik sei für Patienten mit chronischen unspezifischen Rückenschmerzen wenig sinnvoll - die wiedererlangte Schmerzfreiheit verbinde der Patient dann nur mit der Klinik, aber nicht mit seinem Arbeitsplatz.