Aronia, Cranberry und Granatapfel

Roter Saft kurbelt Fettstoffwechsel an Sandra Piontek, 19.11.2022 09:00 Uhr

Der Konsum von rotem Saft kann sich positiv auf den Fettstoffwechsel auswirken. shutterstock.com/Pixelshot
Berlin - 

Wie kann eine Diät effizient und nachhaltig sein, wie nimmt man am schnellsten und so bequem wie möglich ab und welche Mittel eignen sich dabei als Turbo für den Fettabbau? Diese Fragen stellen sich viele Menschen häufig, bei denen das ein oder andere Kilo purzeln soll. Eine Studie untersuchte den Einfluss von roten Säften auf den Fettstoffwechsel des Körpers und stellte dabei Erstaunliches fest.

Forscher:innen der Technischen Universitäten Kaiserslautern und Braunschweig haben die biologische Aktivität von 20 Fruchtsäften und Konzentraten getestet. Dr. Elke Richling und Dr. Peter Winterhalter untersuchten dabei Extrakte von 20 verschiedenen Fruchtsäften und Konzentraten aus neun Obstsorten. Im In vitro-Modell wurden die Proben aus den Jahren 2018 bis 2022 auf die Wirkung ihrer sekundären Pflanzeninhaltsstoffe geprüft. Insbesondere der Einfluss auf den Lipidstoffwechsel des Körpers war von großem Interesse. Belegt werden konnte ein positiver Einfluss: „Die potenteste Wirkung wurde im In-vitro-Modell bei Extrakten aus Aronia-, Cranberry- und Granatapfelsaftkonzentrat festgestellt“, so Winterhalter. „Nun konnten wir diese Erkenntnisse mit einer Humanstudie verifizieren.“

Täglich roter Saft

Im Rahmen der neunwöchigen Untersuchung wurden 36 männliche Probanden unterteilt in eine Placebo- und eine Testgruppe. Alle Teilnehmer durchliefen eine einwöchige „Auswaschphase“. Die Teilnehmer der Testgruppe tranken über acht Wochen täglich 750 ml des Testgetränkes, die Placebogruppe hingegen erhielt eine neutrale Flüssigkeit gleicher Menge. Der Fruchtsaftkonsum in der Testgruppe führte zu einer signifikanten Erhöhung der fettfreien Körpermasse und indizierte eine Reduzierung der Kalorien- und Fettaufnahme. Als fettfreie Masse wird das gesamte Gewebe in deinem Körper bezeichnet, das nicht aus Fettgewebe besteht. Im Gegensatz dazu erhöhte sich bei Teilnehmern der Placebo-Gruppe das Körpergewicht.

Die fettfreie Körpermasse umfasst die meisten der lebenswichtigen Gewebe und Zellen des Körpers:

  • Organe wie Herz, Gehirn und Leber
  • Muskeln: Herzmuskel, glatte Muskeln und Skelettmuskeln
  • Knochen
  • Bindegewebe: Sehnen und Bänder
  • Wasser (ca. 50 bis 75 Prozent des Körpers)

Rotfrüchte helfen bei der Abnahme

Weiterhin nahm die Leptin-Konzentration zu. Das Hormon wird von Fettzellen gebildet und trägt zur Regulierung des Energiehaushaltes bei. Über das Blut wird es zum Gehirn transportiert und signalisiert bei einer höheren Konzentration, dass genug Nahrung aufgenommen wurde – das Sättigungsgefühl setzt ein. „Die am In-vitro-Modell und am Menschen erzielten Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass insbesondere die Rotfrüchte Aronia, Cranberry und Granatapfel regulierend in den Fettstoffwechsel des Menschen eingreifen und diesen positiv beeinflussen können.“ Wie genau die Mechanismen für weitere Ansätze zur Therapie von Übergewicht dienen können, wird sich langfristig in weiteren Untersuchungen zeigen.