Januskinase-Hemmer

Rheumatoide Arthtritis: Zulassungsempfehlung für Rinvoq Alexandra Negt, 24.10.2019 14:23 Uhr

Die EMA hat eine Zulassungsempfehlung für Rinvoq (Upadacitinib) vom Hersteller Abbvie zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis ausgesprochen. AbbVie
Berlin - 

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat die Zulassung für Rinvoq (Upadacitinib) zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis empfohlen. Das Immunsuppressivum ist ein selektiver und reversibler Januskinase-Hemmer (JAK-Hemmer). Rinvoq kann als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat angewendet werden.

Der Wirkstoff Upadacatinib lindert Symptome der rheumatoiden Arthritis signifikant, insbesondere Gelenkschwellungen und die daraus resultierenden Schmerzen. Die vollständige Indikation von Rinvoq lautet: Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei erwachsenen Patienten, die auf ein oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) nicht ausreichend ansprechen oder diese nicht vertragen. Upadacitinib hemmt als JAK-Hemmer vorzugsweise die Signalübertragung durch JAK1 oder JAK1 und JAK 3 mit funktioneller Selektivität gegenüber Zytokin-Rezeptoren. Rinvoq kann als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat angewendet werden.

Die intrazelluläre Signalübertragung über Januskinasen bietet Ansatzpunkte für therapeutische Interventionen bei hämatologischen, immunologischen und chronisch-entzündlichen Erkrankungen, die durch Zytokine vermittelt werden. Sie beeinflussen das Wachstum und die Differenzierung von Immunzellen und spielen bei der Pathogenese von Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn und Krebs eine wichtige Rolle.

Das Eingreifen in die Signalkaskade der Januskinasen kann die Symptome bestimmter Zytokin-vermittelter Erkrankungen lindern. Die Symptomlinderung unter der Gabe von JAK-Inhibitoren kann aufgrund der Wirkunsweise effektiver sein als unter der Gabe von Biologika. JAK-Inhibitoren fangen, anders als Biologika, Zytokinsignale nicht extrzellulär, sondern intrazellulär ab und beeinflussen die Signalweiterleitung mehrerer Proteine gleichzeitig.

Das Arzneimittel soll als Retardtablette à 15 mg zugelassen werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Infektionen der oberen Atemwege, Übelkeit und Husten. Rinvoq soll auschließlich von Ärzten verschrieben wird, die Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von rheumatoider Arthritis haben.

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Systemerkrankung, welche die Innenhaut (Synovialis) der Gelenke befällt und dadurch das klinische Bild einer Polyarthritis hervorruft. Darüber hinaus können auch andere Organe betroffen sein. Die Erkrankung zeigt einen progredienten Verlauf, der zur Zerstörung der Gelenke und zu schwerwiegenden Behinderungen bis zur Invalidität führen kann.

Die Ursachen sind teilweise ungeklärt. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der bestimmte körpereigene Gewebe und Bindegewebe von Antikörpern und Phagozyten angegriffen werden. Es besteht eine genetische Disposition: Die rheumatoide Arthritis tritt familiär gehäuft auf und ist mit bestimmten MHC- beziehungsweise HLA-Merkmalen assoziiert. Das Vorhandensein der genetischen Variante HLA-DRB1 ist dabei das wichtigste ausschlaggebende, prädisponierendes Merkmal.