Schwedische Corona-Studie

Post-Covid: Viermal höheres Risiko für Ungeimpfte Katharina Brand, 19.12.2023 14:57 Uhr

Um bis zu 72 Prozent ließ sich das Post-Covid-Risiko in der schwedischen Studie durch Impfungen senken. Foto: lubero/stock.adobe.com
Berlin - 

Eine aktuelle Covid-19-Studie aus Schweden zeigt auf, welches Potential eine Impfung in Bezug auf eine Post-Covid-Erkrankung hat. Die Universität Göteburg beweist anhand ihrer Ergebnisse, dass eine Immunisierung vor der Erstinfektion das Risiko, am Post-Covid-Syndrom zu erkranken, deutlich senken kann. Die Analyse beruht auf den Daten von über einer halben Million schwedischer Erwachsener. Diese weisen nach, dass Ungeimpfte rund viermal häufiger an Post-Covid erkranken. Die Studienergebnisse wurden im Fachjournal BMJ veröffentlicht.

Unter der Leitung von Lisa Lundberg-Morris vom biomedizinischen Institut der Uni Göteburg wurden die Daten von rund 590.000 Schwed:innen erfasst. Von ihnen erhielten rund 300.000 Personen mindestens eine Dosis einer Covid-19-Impfung. Davon waren rund 21.000 einfach, rund 206.000 zweifach und rund 73.000 Menschen dreifach oder sogar öfter geimpft.

Die Vergleichsgruppe bestand aus rund 290.000 Personen. Diese waren vor ihrer Erstinfektion ungeimpft. Während die geimpften Proband:innen 197 Tage nachbeobachtet wurden, betrug die Beobachtungszeit der ungeimpften Personen nur 112 Tage.

Viermal höheres Risiko bei Ungeimpften

Während der Beobachtungphase erkrankten 0,4 Prozent 1201 Geimpfte (0,4 Prozent) an Post-Covid. Bei den Ungeimpften waren es allerdings 4118 Personen (1,4 Prozent). Die Wirksamkeit der Impfung stieg prozentual zu jeder weiteren Impfdosis:

  • Die erste Impfdosis reduzierte das Risiko um 21 Prozent.
  • Die zweite Dosis reduzierte das Risiko um 59 Prozent.
  • Die dritte Dosis reduzierte das Risiko um 73 Prozent.

Demnach war der Anteil der Post-Covid-Erkrankten bei den ungeimpften Proband:innen nahezu viermal höher als bei den Geimpften. Die durch die Kohortenstude ermittelten Ergebnisse untermauern die Empfehlung einer vollständigen Erstimpfung gegen das Coronavirus. Neben einer Risikominimierung eines schweren akuten Verlaufs konnte die schwedische Studie beweisen, dass auch das Post-Covid-Risiko durch die Impfung deutlich gesenkt werden kann.