Pränatale Exposition

Opioide verkleinern das Gehirn von Babys 08.05.2025 12:30 Uhr

Berlin - 

Die Anwendung von Opioiden in der Schwangerschaft hat direkte Auswirkungen auf das Gehirn von Neugeborenen. Art und Ausmaß der Veränderungen hängen vom jeweiligen Opioid ab. Das belegen die Ergebnisse einer US-Studie.

Wenden werdende Mütter in der Schwangerschaft Opioide an, so müssen sie damit rechnen, dass sich das Hirnvolumen der Neugeborenen verkleinert. Die frühe Hirnentwicklung kann beeinträchtigt sein. Betroffen sind unter anderem Kortex, weiße Substanz, Kleinhirn, Hirnstamm und Amygdala. Dabei hängt die Art der Veränderung und das Ausmaß vom jeweiligen Opioid ab.

Eine US-Studie hat die Auswirkungen einer pränatalen Opioidexposition auf das Gehirn von Neugeborenen im Vergleich zu nicht exponierten Kontrollgruppen untersucht. Der Fokus lag dabei auf globalen, regionalen und gewebespezifischen Hirnvolumina.

Die OBOE-Studie (Outcomes of Babies with Opioid Exposure) wurde im Zeitraum von August 2020 bis Dezember 2023 durchgeführt. Untersucht wurden 173 Neugeborene mit pränataler Opioidexposition und 96 nicht-exponierte Personen dienten als Kontrollgruppe. Die Messmethode war ein 3D-volumetrisches MRT ohne Sedierung, welches vor der 8. Lebenswoche durchgeführt wurde. Unter Berücksichtigung von postmenstrualem Alter, Geschlecht, Geburtsgewicht, mütterlichem Rauchen und Bildungsstand erfolgte die Datenanalyse.

Das Fazit: Eine Methadon-Exposition hat lässt die weiße Substanz im Gehirn schrumpfen. Wohingegen Buprenorphin in der Schwangerschaft für eine kleinere rechte Amygdala sorgt. Eine Polysubstanz-Exposition hat eine stärkere Volumenverkleinerung in mehreren Hirnregionen zur Folge.

Diese groß angelegte MRT-Studie zeigt deutlich, dass eine pränatale Opioidexposition mit einem signifikant verringerten Hirnvolumina bei Neugeborenen einhergeht.