Schwimmbad-Otitis durch häufiges Abtauchen

Ohrenschmerzen: Wenn der Badeausflug schmerzend endet Sandra Piontek, 22.08.2022 10:05 Uhr

Mädchen hält sich schmerzendes Ohr beim duschen.
Ein feuchtes Milieu im Ohr begünstigt eine Otitis externa. Foto: shutterstock.com/CGN089
Berlin - 

Sommer, Sonne und Temperaturen jenseits der 30 Grad. Die letzten Tage der Ferien in manchen Bundesländern wollen noch genossen werden. In anderen ist der Sprung ins Wasser nach der Schule oder Arbeit eine willkommene Abkühlung. Doch wer häufig badet, bekommt auch viel Wasser in die Ohren. Eine Entzündung des äußeren Gehörganges kann die Folge sein.

Otitis externa, so lautet der wissenschaftliche Name, tritt als Entzündung der Haut im äußeren Gehörgang (zwischen Trommelfell und Ohrmuschel) auf.Die Erkrankung wird auch als Bade- oder Schwimmbad-Otitis bezeichnet. Die Gefahr einer Gehörgangsentzündung steigt in der Badesaison.

Folgende Symptomatik kann sich zeigen:

  • Juckreiz und (starke) Ohrenschmerzen im betroffenen Ohr (meist einseitig)
  • beim Kauen oder durch Druck auf den Gehöreingang verstärken sich die Schmerzen
  • Gehörgang ist zudem gerötet, geschwollen, manchmal auch schuppig
  • das Ohr kann so stark anschwellen, dass der Patient auf dem betroffenen Ohr schlechter hört
  • zusätzlich kann Sekret aus dem Ohr fließen

Einige Faktoren können den natürlichen Schutz des Gehörgangs stören und das Eindringen von Keimen begünstigen:

  1. Häufige Schwimmbadbesuche oder Tauchgänge. Wasser gelangt in die Ohren, das führt zu einem feuchtwarmen Milieu im Gehörgang, die Haut weicht auf und Krankheitskeime können eindringen, in Gewässern sind häufig solche Keime vorhanden.
  2. Wird das Ohr bei der Reinigung (mittels Ohrenstäbchen nicht empfohlen!) verletzt, begünstigt die entstandene Wunde Entzündungen.
  3. Häufiges Tragen von Ohrstöpseln, Kopfhörern, die tief im Ohr platziert sind oder von geschlossenen Hörgeräten, führt zu einem feuchtwarmen Milieu im Ohr.
  4. Gelangt Seife in die Ohren, wird der pH-Wert im Gehörgang erhöht, die Haut daraufhin anfälliger für Krankheitserreger.
  5. Grunderkrankungen, wie Neurodermitis, Diabetes oder Immunschwäche, erhöhen das Risiko für Gehörgangsentzündungen.
  6. Patient:innen mit besonders engen Gehörgängen leiden häufiger an Gehörgangsentzündungen, da diese schlechter belüftet sind.

Therapiemöglichkeiten

Nach Möglichkeit so früh wie möglich eine/n HNO-Arzt/Ärztin aufsuchen, dadurch wird eine Ausbreitung der Infektion vermieden. Treten die Schmerzen nachts auf, kann das Schmerzmittel Ibuprofen eingenommen werden, um so die Zeit bis zum Arztbesuch zu überbrücken. Meist wird eine antibiotische Salbe verschrieben.

Vorbeugung

Es sollte stets darauf geachtet werden, die Ohren nach dem Baden gut zu trocknen. Ein Föhn mit nicht zu heißer Luft kann gute Dienste leisten. Vor dem Sprung ins Wasser können auch wasserabweisende Ohrstöpsel- oder spezielle Ohrwatte angelegt werden. Eine gutsitzende Badekappe, kann ebenfalls helfen, Wasser vom Ohr fernzuhalten. Das äußere Ohr sollte nicht mit Wattestäbchen gereinigt werden, es kann zu kleinen Verletzungen kommen. Syndets sollten beim Duschen möglichst nicht ins Ohr gelangen.

Tipp: Vor dem Badespaß können ölhaltige Ohrentropfen oder Eisessig-Lösungen eine vorbeugende Wirkung haben. In der Apotheke sind diese auch unter Tauchertropfen bekannt.