Diabetes

Novo Nordisk testet orales Insulin APOTHEKE ADHOC, 16.12.2009 10:01 Uhr

Berlin - 

Nach dem Scheitern von Exubera - einem Insulin zum Inhalieren - setzen die Pharmaunternehmen nun unter anderem auf die orale Darreichungsform als Applikationsalternative für das Protein. Der dänische Pharmahersteller Novo Nordisk hat angekündigt, eine Phase-I-Studie mit einem oralen Insulin zu starten. Die Tests sollen in Deutschland an rund 80 Probanden, darunter auch Diabetiker vom Typ 1 und Typ 2, durchgeführt werden. Ergebnisse werden für 2011 erwartet. Mit der Studie sollen Sicherheit und Verträglichkeit sowie Pharmakokinetik und Pharmakodynamik der Formulierung geprüft werden.

Das Problem bei der oralen Applikation großer Moleküle wie Proteinen ist neben dem Abbau durch den Magensaft auch die schlechte Resorption und die dadurch bedingte geringe Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe. Um diese Probleme zu umgehen, hat Novo Nordisk die so genannte GIPET-Technologie des irischen Unternehmens Merrion Pharmaceuticals eingekauft.

Dabei handelt es sich um eine Formulierung, die die Permeation durch den Zusatz von Resorptionsverbesserern, so genannten Enhancern, begünstigt. Ein magensaftresistenter Überzug schützt das Insulin in Tablettenform vor der Magensäure. Im Zwölffingerdarm kann sich die Arzneiform dann auflösen.

Bereits vor einem Jahr wurde das Abkommen zwischen Novo Nordisk und Merrion Pharmaceuticals unterzeichnet. Die Firma bekommt zu Beginn der Phase-I-Studie eine Zahlung in Höhe von zwei Millionen US-Dollar (1,4 Millionen Euro). Abhängig von den erreichten Teilzielen kann Merrion Pharmaceuticals bis zur Markteinführung 58 Millionen Dollar von Novo Nordisk erhalten.