Lungenkrebs

Novartis: Rückschlag für Canakinumab Cynthia Möthrath, 15.08.2022 08:38 Uhr

Daten können nicht überzeugen: Novartis erleidet erneut einen Rückschlag mit Canakinumab. Foto: Taljat David/shutterstock.com
Berlin - 

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat mit seinem Lungenkrebs-Kandidaten Canakinumab die gesteckten Ziele in einer Phase-III-Studie nicht erreicht. Es ist bereits das zweite Mal, dass der Wirkstoff nicht überzeugen kann.

Der Kandidat hat nicht wie erhofft dazu geführt, dass die Menschen länger leben, bevor die Krankheit zurückkehrt (disease-free survival; DFS), wie Novartis am Montag mitteilte. Die Daten aus der Phase-III-Studie Canopy-A werde man auf einem bevorstehenden medizinischen Kongress vorstellen. Der Kandidat wurde bei Erwachsenen eingesetzt, deren Lungenkrebs (NSCLC) zuvor operativ vollständig entfernt wurde.

Ziele bereits 2021 nicht erreicht

Im Herbst 2021 hatte es bereits einen Rückschlag gegeben: Novartis hatte in einer Phase-III-Studie zur Behandlung von Lungenkrebs in Frühstadien die gesteckten Ziele mit Canakinumab nicht erreicht. In der Phase-III-Studie Canopy-1 wurden Patient:innen mit Canakinumab in Kombination mit Pembrolizumab und einer platinbasierten Doppelchemotherapie behandelt. Weder beim Gesamtüberleben (OS) noch beim progressionsfreien Überleben (PFS) wurde eine statistisch signifikante Verbesserung erzielt. Behandelt wurden Patient:innen mit zuvor unbehandeltem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC).

Allerdings zeigten die Studiendaten potenziell klinisch bedeutsame Verbesserungen in bestimmten vorab spezifizierten Untergruppen von Patient:innen. Diese Daten wiederum unterstützten die Fortsetzung der Studie mit Canakinumab unter anderem in früheren Stadien des Lungenkrebses, als potenzielle adjuvante und neoadjuvante Therapien – also nach und vor der operativen Entfernung des Tumors.

Analysten hatten zuletzt betont, dass sie für die Studie von einer eher geringen Erfolgschance ausgingen, da der Kandidat bereits in einem früheren Programm die Ziele nicht erreicht hatte. Es wäre allerdings eine gute Nachricht für die Pipeline-Bemühungen von Novartis gewesen, wären die Ziele der Studie nun doch erreicht worden, so der Tenor.