Gerinnungshemmer

Nierenkontrolle bei Pradaxa-Therapie APOTHEKE ADHOC, 27.10.2011 18:42 Uhr

Berlin - 

Nachdem aus Japan Berichte über letale Blutungen unter der Anwendung des Gerinnungshemmers Pradaxa (Dabigatranetexilat) gemeldet wurden, hat der Hersteller Boehringer Ingelheim neue Empfehlungen in die Fachinformation aufgenommen. So soll vor Beginn der Therapie die Nierenfunktion durch die Bestimmung der Kreatinin-Clearance überprüft werden.

Pradaxa ist zur Primärprävention von venösen thromboembolischen Ereignissen bei erwachsenen Patienten nach elektivem chirurgischen Hüft- oder Kniegelenksersatz sowie zur Prävention von Schlaganfall und systemischer Embolie bei erwachsenen Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern zugelassen. Zu den Kontraindikationen zählen schwere Beeinträchtigungen der Nierenfunktion.

Laut Boehringer traten die meisten gemeldeten Zwischenfälle bei älteren Menschen mit einer schweren Beeinträchtigung der Nierenfunktion auf. Auch während der Behandlung sollte daher die Nierenfunktion in klinischen Situationen überprüft werden, in denen eine mögliche Abnahme oder Verschlechterung der Nierenfunktion zu vermuten ist. Bei Patienten über 75 Jahren oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Überprüfung mindestens einmal jährlich erfolgen.