Neurologie

Pflanzenschutzmittel löst Parkinson aus Karoline Schumbach, 07.12.2012 14:54 Uhr

Vorsicht Pflanzenschutzmittel: Das Pestizid Rotenon kann offenbar Parkinson auslösen. Foto: Rainer Sturm / Pixelio.de
Berlin - 

Als Auslöser der Parkinson-Erkrankung kommen möglicherweise auch Pflanzenschutzmittel in Betracht. Denn Menschen, die in landwirtschaftlichen Betrieben mit Pestiziden arbeiten, erkranken häufiger an Parkinson. So soll zum Beispiel das Insektizid Rotenon für die Entstehung der Krankheit verantwortlich sein. Dem genauen Pathomechanismus sind Wissenschaftler des Dresdner Universitätsklinikums Carl Gustav Carus auf der Spur.

Demnach führt Rotenon dazu, dass Nervenzellen im Darmtrakt das Protein Alpha-Synuclein ausschütten. Dieses Protein wird über die Nervenenden in die Nervenzellen im Gehirn aufgenommen und zerstört diese. Die Wissenschaftler durchtrennten bei Mäusen Nerven, die Darm und Gehirn verbinden. Alpha-Synuclein konnte so die Neuronen des Mittelhirns nicht mehr erreichen. Die Parkinson-ähnlichen Symptome reduzierten sich.

Parkinson gehört zu den degenerativen neurologischen Erkrankungen, bei denen in der Substantia nigra die Dopamin-produzierenden Nervenzellen absterben. Der daraus resultierende Dopamin-Mangel führt zu neurologischen Ausfallerscheinungen wie Muskelstarre, Zittern und maskenhafter Gesichtsausdruck.