Hirntumore

Neue Indikation für Avastin APOTHEKE ADHOC, 06.05.2009 10:41 Uhr

Berlin - 

In den USA kann der monoklonale Antikörper Bevacizumab (Avastin) ab sofort auch zur Behandlung des Glioblastoms, dem häufigsten bösartigen Hirntumor, eingesetzt werden. Die US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA hat nach Angaben des Herstellers Roche eine beschleunigte Zulassung erteilt. Das Krebsmedikament ist für Patienten indiziert, deren Krankheit nach vorangegangener Therapie bereits fortgeschritten ist.

In mehreren Studien hatte die aggressive Form von Hirntumoren Roche zufolge gut auf Avastin angesprochen. Daten aus randomisierten kontrollierten Studien, die bei der Behandlung des Glioblastoms mit Avastin eine Verbesserung der krankheitsbedingten Symptome oder eine Verlängerung der Überlebenszeit zeigen, gibt es laut Hersteller derzeit nicht. Eine weltweite Phase-III-Studie solle nun das Potenzial des Präparats bei neu diagnostiziertem Glioblastom beurteilen, teilte Roche mit.

Das Glioblastom ist die häufigste und aggressivste Form der malignen Hirntumore. Patienten haben laut Roche eine schlechte Prognose, die hauptsächlich davon abhängig ist, wie erfolgreich der Tumor operativ entfernt werden kann. In den USA erkranken jedes Jahr rund 10.000 Menschen an einem Glioblastom.

Die Zulassung in Europa, die Roche im Dezember 2008 bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) beantragt hat, steht noch aus. Bislang ist Avastin für die Behandlung von Dick- und Enddarmkrebs, Mammakarzinom, Lungenkrebs und Nierenzellkarzinom, im fortgeschrittenen Stadium indiziert.