Nicht-zystische Fibrose-Bronchiektase (NCFB)

Lungenkrankheit: EU-Kommission gibt Brensocatib frei 19.11.2025 08:37 Uhr

Brüssel - 

Die EU-Kommission hat erstmals ein Medikament zur Behandlung einer schweren chronischen Lungenkrankheit zugelassen. Der Wirkstoff Brensocatib sei für Patienten ab zwölf Jahren mit nicht-zystischer Fibrose-Bronchiektase (NCFB) genehmigt worden, teilte die Brüsseler Behörde mit. In der EU gibt es den Angaben zufolge geschätzt 400.000 bis drei Millionen Menschen mit der Erkrankung.

Bislang gab es keine zugelassenen Therapien, die gezielt gegen diese Krankheit wirken. Die Zulassung beruht auf einer positiven wissenschaftlichen Bewertung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Das verschreibungspflichtige Medikament kann Nebenwirkungen verursachen und sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.

Wie die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) auf ihrem Internetauftritt schreibt, zeichnen sich Bronchiektasen durch zähen Bronchialschleim aus, der sich oftmals nur schwer abhusten lässt. Weiter heißt es, der Sekretstau gehe mit einer chronischen Atemwegsentzündung einher und biete Nährboden für Bakterien und andere Erreger. Brensocatib verbessere die Lebensqualität der Betroffenen, indem es etwa die Verschlechterung der Lungenfunktion deutlich verlangsame.

Als einziger deutscher Wissenschaftler war Professor Dr. Felix Ringshausen, Oberarzt an der Klinik für Pneumologie und Infektiologie der MHH und Leiter der Bronchiektasen-Ambulanz an der wissenschaftlichen Veröffentlichung der Ergebnisse der dazugehörigen Aspen-Studie beteiligt. Diese wurde im Frühjahr „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht worden. Sein Fazit im Mai: „Brensocatib ist der erste Wirkstoff, der die Erkrankung ursächlich behandelt, und wird voraussichtlich das erste Medikament, das zur Therapie der Bronchiektasen-Erkrankung gelassen wird.“ Eine Zulassung für Deutschland könnte nun in den nächsten Monaten kommen.