Krebsmedikamente

Tyrosinkinase-Hemmer gegen Leukämie APOTHEKE ADHOC, 21.01.2013 13:41 Uhr

Störung bei der Blutbildung: Bei CML sind Granulozyten und ihre Vorstufen zu stark vermehrt. Foto: Paulo Henrique Orlandi Mourao
Berlin - 

Gleich zwei neue Tyrosinkinase-Inhibitoren könnten in diesem Jahr zur Behandlung der chronisch myeloischen Leukämie (CML) auf den Mark kommen. Pfizer hat von der EMA für Bosulif (Bosutinib) bereits ein positives Votum erhalten; die Unterlagen für Iclusig (Ponatinib, Ariad) werden derzeit geprüft. In den USA sind die beiden Präparate bereits auf dem Markt.

Mit Bosulif sollen erwachsene Patienten behandelt werden, wenn andere für die Erkrankung zugelassene Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Glivec (Imatinib) und Tasigna (Nilotinib, beide Novartis) und Sprycel (Dasatinib, BMS) nicht wirken oder nicht infrage kommen.

Laut Pfizer können alle Phasen der Erbkrankheit – chronische Phase, Akzelerationsphase und Blastenkrise – behandelt werden. Bosulif muss einmal täglich oral eingenommen werden.

Wegen des zu erwartenden Nutzens empfiehlt die EMA eine bedingte Zulassung im Schnellverfahren: Bei der Behandlung mit den zugelassenen Präparaten sprechen einige Patienten gar nicht an, andere entwickeln Resistenzen oder Unverträglichkeiten. Grundlage für das EMA-Votum ist eine einarmige Phase-I/II-Studie mit 500 Patienten.

Andere Tyrosinkinase-Hemmer wie Nexavar (Sorafenib, Bayer), Sutent (Sunitinib, Pfizer), Tyverb (Lapatinib) und Votrient (Pazopanib, beide GSK) sowie Tarceva (Erlotinib, Roche) und Iressa (Gefitinib, AstraZeneca) sind nicht bei CML zugelassen.