Erstattungsausschluss

Kein Valproat für Migräne-Kinder APOTHEKE ADHOC, 21.10.2011 18:16 Uhr

Berlin - 

Valproinsäure darf in Zukunft möglicherweise nicht mehr zur Migräneprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen verordnet werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Verordnungsfähigkeit im Off-Label-Use eingeschränkt. Bei Erwachsenen ist der Einsatz des Antiepilektikums zur Migräneprophylaxe weiterhin gerechtfertigt.

Obwohl es Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit gebe, sei eine Off-Label-Use bei unter 19-Jährigen nicht gerechtfertigt, heißt es in der Begründung. Ältere Studien, die eine Wirksamkeit zeigten, wiesen methodische Einschränkungen auf. Eine aktuelle Studie bei Probanden zwischen 12 und 17 Jahren habe keine prophylaktische Wirkung nachweisen können.

Im vergangenen Jahr hatte der G-BA die Erstattung von Valproinsäure bei Migräne beschlossen. Schon damals hatte der Ausschuss aber darauf hingewiesen, dass von der Neuregelung Schwangere ausgenommen sind, weil Valproinsäure das Risiko für Missbildungen bei ungeborenen Kindern erhöht.

Valproat-haltige Arzneimittel gibt es von Lundbeck (Convulex), Sanofi (Ergenyl) und Desitin (Orfiril), außerdem sind zahlreiche Generika auf dem Markt. Wenn das Bundesgesundheitsministerium den Beschluss nicht beanstandet, tritt er nach Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kraft.