Insuline

Lantus kommt mit Lyxumia Nadine Tröbitscher, 17.11.2016 08:02 Uhr

Berlin - 

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat zwei Medikamente zur Behandlung von Diabetes positiv bewertet. Novo Nordisk will Fiasp (Insulinaspart) auf den Markt bringen, Sanofi das Kombinationspräparat Suliqua (Insulinglargin/Lixisenatid).

Suliqua ist für die Behandlung von Diabetes Typ 2 positiv bewertet worden. Das aus Lantus bekannte Insulinglargin ist ein Derivat des Humaninsulins mit einer verlängerten Wirkdauer von mindestens 24 Stunden und sorgt für eine verstärkte Aufnahme des Blutzuckers in das Muskel- und Fettgewebe.

Lixisenatid ist der Wirkstoff von Lyxumia; das Präparat wurde 2014 mangels Zusatznutzen vom Markt genommen. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der Inkretin-Mimetika, die an den durch Bindung an den GIP-1-Rezeptor blutzuckersenkend und antidiabetisch wirken. Der Wirkstoff hat eine Halbwertszeit von drei Stunden und fördert die Insulinausschüttung aus den Betazellen des Pankreas'. Ebenso ist die Glucagonsekretion aus den Alphazellen reduziert, wodurch die Glucoseproduktion in der Leber sinkt.

Erwachsene Typ-2-Diabetiker sollten Suliqua in Kombination mit Metformin erhalten. Das Präparat wird einmal täglich injiziert und besitzt ein flaches gleichmäßiges Wirkprofil. Das Medikament verlangsamt die Magenentleerung; Patienten haben ein längeres Sättigungsgefühl, da die Aufnahme von Glucose in den Blutkreislauf verlangsamt wird.

Zu den Nebenwirkungen gehören Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Durchfall und Hypoglykämien. Suliqua kommt zum Einsatz bei Patienten, die keine glykämische Kontrolle durch die Gabe von Metformin oder der Kombination Metformin mit oralen Antidiabetika oder Basalinsulin erreicht haben. Suliqua enthält pro ml 100 I.E. Insulinglargin und 33 beziehungsweise 50 µg Lixisenatid.

Fiasp ist eine Weiterentwicklung von Novorapid. Das neue Insulinaspart ist durch den Zusatz von zwei Hilfsstoffen – einem Vitamin und einer Aminosäure – schneller wirksam. Die blutzuckersenkende Wirkung tritt bereits nach 10 bis 20 Minuten ein und hat eine Dauer von bis zu vier Stunden. Damit wirkt das Insulin schneller und kürzer als ein Humaninsulin. Die Injektionslösung ist unmittelbar vor der Mahlzeit unter die Haut zu spritzen, geeignet sind Bauchdecke und Oberschenkel.

Fiasp ist erhältlich in der Stärke 100 I.E./ml und sorgt für eine Aufnahme von Glucose in das Fett- und Muskelgewebe. Außerdem wird die Glucosefreisetzung aus der Leber gehemmt. Hypoglykämien sind die häufigste Nebenwirkung.