Parkinson-Therapie

Inbrija: Levodopa zum Inhalieren Alexandra Negt, 07.03.2022 09:35 Uhr

Inhalatives Levodopa soll Parkinson-Patient:innen helfen, die sogenannten OFF-Phasen mit weniger Bewegungseinschränkungen zu überstehen. Foto: Science Photo Library / Kon, Kateryna
Berlin - 

Zittern, Muskelsteife und langsame Bewegungen – das sind die typischen Symptome von Parkinson-Erkrankten. Durch eine Therapie mit Levodopa kann die Beweglichkeit verbessert werden. Esteve wird mit Inbrija ein innovatives Levodopa-Präparat auf den Markt bringen. Durch die inhalative Verabreichung sollen episodische motorische Fluktuationen – also plötzliche Bewegungseinschränkungen – abgemildert werden.

Parkinson ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Durch das Absterben von schwarzer Substanz im Gehirn kommt es zum Dopamin-Mangel. Hierdurch kommt es zu Bewegungseinschränkungen beim Patienten. Der Wirkstoff Levodopa wird seit Jahren zur Behandlung dieser Symptomatik angewendet. Immer wieder kommt es dabei zum sogenannten ON-OFF-Phänomen. Die eigentlich verbesserte Beweglichkeit ist plötzlich wieder eingeschränkt. Inbrija (Esteve) enthält inhalatives Levodopa. Durch die neue Darreichungsform sollen wiederkehrende Bewegungseinschränkungen vermieden werden.

Inbrija kommt in Kapselform auf den Markt. Jede Hartkapsel enthält 42 mg Levodopa, abgegeben werden allersings nur 33 mg. Indiziert ist das Mittel zur Behandlung der OFF-Episoden von erwachsenen Patienten mit Morbus Parkinson, die mit Levodopa und einem Dopa-Decarboxylase-Hemmer behandelt werden. Wichtig: Die Patient:innen sollten zum einen auf eine stabile Behandlung mit Levodopa in oraler Form und einem Dopa-Decarboxylase-Hemmer (Carbidopa oder Benserazid), zum anderen sollten sie in der Lage sein, die OFF-Phasen richtig zu erkennen.

Zur Behandlung der OFF-Phasen beträgt die empfohlene Dosis zwei Hartkapseln bis zu fünfmal täglich. Die maximale Tagesdosis sollte zehn Kapseln, entsprechend 330 mg Levodopa, nicht übersteigen. Die beiden Kapseln sollten nacheinander in den Inhalator eingelegt und inhaliert werden. Ist der Inhalator mit einer Hartkapsel geladen, atmet der/die Patient:in tief ein und hält den Atem für fünf Sekunden an. Zwischen den Inhalationen des Pulvers aus der ersten und zweiten Kapsel sollten nicht mehr als 10 Minuten liegen.