Blei, Quecksilber und Arsen

FDA: Tödliche Vergiftung mit ayurvedischen Arzneimitteln 12.12.2025 11:36 Uhr

Berlin - 

Ayurvedische Arzneimittel, Produkte und die dahinterstehende ganzheitliche Lehre sind aktuell stark im Trend und das Wachstum hält an. Hintergrund ist die Präferenz der Verbraucher:innen für natürliche und ganzheitliche Gesundheitsprodukte. Doch Vorsicht beim Kauf: Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) warnt vor bestimmten ayurvedischen Arzneimitteln, die nicht zugelassen sind. Denn: Diese können gefährlich hohe Mengen an Schwermetallen enthalten.

Ayurvedische Arzneimittel, die nicht zugelassen sind, können gefährlich hohe Mengen an Schwermetallen wie Blei, Quecksilber und Arsen enthalten. Das Problem: Weil die Präparate von FDA nicht zugelassen sind, wurden sie auch nicht geprüft.

21-fach erhöhter Wert

Eine Auswertung von Fallberichten aus dem FDA-Überwachungssystem (FAERS) sowie von Produktanalysen zeigte, wie gefährlich der Konsum dieser Produkte für die gesundheit sein kann. Die Daten von 2008 bis 2022 der betreffenden Patienten im Alter von bis zu 76 Jahren macht deutlich: Bei Kindern lagen die Blutbleispiegel zwei- bis 15-fach über den Grenzwerten der CDC, bei Erwachsenen drei- bis 21-fach darüber.

Einige Produkte enthielten demnach bis zu 130.000 ppm Blei. Der Grenzwert für Trinkwasser liegt im Vergleich bei maximal 0,01 ppm.

Besonders häufig wurden Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Arsen, Gold und Thallium nachgewiesen. Die in den Fallberichten dokumentierten Symptome waren unter anderem Bluthochdruck, Nierenversagen, gastrointestinale Beschwerden und neurologische Ausfällen.

Tödlicher Verlauf möglich

Eine chronische Exposition kann das Krebsrisiko erhöhen, insbesondere durch Arsen. Weil Schwermetalle auch in die Muttermilch übergehen, sind auch Säuglinge gefährdet, warnt die FDA. Mehr noch: Die Einnahme solcher Produkte kann lebensbedrohlich sein, heißt es. Akute Vergiftungen könnten tödlich verlaufen. Eine chronische Belastung führt zu Organschäden und neurologischen Defiziten.

Deswegen sollten Ärztinnen und Ärzte bei unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Bauchbeschwerden oder Neuropathien auch an eine mögliche Schwermetallvergiftung denken und gezielt nach ayurvedischen Präparaten fragen. Die FDA will mit verstärkten Importkontrollen und Warnungen vor Online-Käufen reagieren.