Eylea: EU-Empfehlung für längere Anwendung 23.05.2025 12:48 Uhr
Pharmakonzern Bayer kann sich Hoffnungen auf eine Zulassung seines Blockbusters Eylea für eine längere Behandlung in der EU machen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) habe eine Zulassungserweiterung für das Augenmittel empfohlen, teilte der Konzern heute mit.
Dabei geht es um eine bis zu sechs Monate verlängerte Behandlung mit der Dosis 8 Milligramm des Wirkstoffs Aflibercept bei zwei Netzhauterkrankungen, der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) und dem diabetischen Makulaödem (DMÖ). Bayer erwartet eine Entscheidung der Europäischen Kommission in den kommenden Wochen.
„Nach Zulassung durch die Europäische Kommission können verlängerte Behandlungsintervalle mit Eylea 8 mg von bis zu sechs Monaten die Häufigkeit von Injektionen und Arztbesuchen für die Patienten deutlich reduzieren“, sagte Christine Roth, Executive Vice President, Global Product Strategy and Commercialization und Mitglied des Pharmaceuticals Leadership Teams bei Bayer. „Diese verlängerten Intervalle, kombiniert mit dem einzigartigen Produktprofil von Eylea 8 mg, zeigen das Potential ein neuer Standard in der Behandlung von Netzhauterkrankungen zu werden.“
Die CHMP-Empfehlung basiere auf den positiven Langzeitergebnissen aus zwei Verlängerungsstudien über drei Jahre, so Bayer. Demzufolge konnten die Patient:innen, die zu Studienbeginn auf Eylea 8 mg randomisiert wurden, ihre visuellen und anatomischen Verbesserungen beibehalten. Hierbei hatten 24 Prozent der Patient:innen bei nAMD und 28 Prozent der Patienten bei DMÖ nach drei Jahren ein letztes zugewiesenes, sechsmonatiges Behandlungsintervall.
Bayer entwickelt Eylea zusammen mit dem Partner Regeneron. Während Regeneron die Vermarktungsrechte für die USA innehält, vertreibt Bayer den Wirkstoff im Rest der Welt. Die Gewinne außerhalb der USA teilen sich die Konzerne. Vergangenes Jahr erzielte Bayer mit Eylea einen Erlös von 3,3 Milliarden Euro. Damit ist das Mittel nach dem Blutgerinnungshemmer Xarelto das wichtigste Medikament der Leverkusener.