Diabetes

Disease Management senkt Sterblichkeit APOTHEKE ADHOC, 13.08.2008 15:14 Uhr

Berlin - 

Unter Patienten mit Diabetes Typ 2, die an einem Disease-Management-Programm (DMP) teilnehmen, gibt es deutlich weniger Todesfälle als bei Patienten, die nicht in ein solches Behandlungsprogramm eingeschrieben sind. Das belegen Ergebnisse einer bundesweiten Studie zum Vergleich zwischen DMP-Teilnehmern und Patienten in der Regelversorgung, die vom Universitätsklinikum Heidelberg in Kooperation mit dem AOK-Bundesverband durchgeführt wurde. Demnach lag die Sterblichkeitsrate bei älteren Diabetikern im DMP mit 10,9 Prozent deutlich niedriger als bei den Nicht-Teilnehmern (18,8 Prozent).

„Wir führen dies auf die Kombination der verschiedenen Maßnahmen zurück, die im DMP für Typ-2-Diabetiker vorgesehen sind“, sagte Professor Dr. Joachim Szecsenyi vom Universitätsklinikum Heidelberg. Die regelmäßigen Untersuchungstermine und die Vereinbarung von Therapiezielen in Kombination mit Schulungen und gezielten Informationen für Patienten und Ärzte tragen laut Szecsenyi möglicherweise besonders dazu bei, dass gesundheitliche Komplikationen und Probleme bei den Patienten vermieden oder schneller erkannt werden.

Ausgewertet wurden die Daten von 2.300 älteren DMP-Teilnehmern, die in 85 Hausarztpraxen in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz behandelt wurden. Die Kontrollgruppe der Nicht-Teilnehmer umfasste 8.779 Diabetiker aus 337 Praxen. Alle Patienten erhielten antidiabetische Medikamente. In die Studie, die Ende 2005 gestartet war, flossen sowohl medizinische Daten als auch gesundheitsökonomische Parameter wie Verordnungen oder Klinikeinweisungen ein.

DMP sind in Deutschland 2003 eingeführt worden, um die Versorgung von chronisch kranken Patienten zu verbessern. Nach Angaben der AOK nehmen derzeit knapp 2,3 Millionen Versicherte an den Behandlungsprogrammen der Kasse teil.