Digitalisierung

Studie: Wearables sagen Krankheiten voraus Nadine Tröbitscher, 31.03.2017 11:57 Uhr

Wearables messen Parameter wie Herzfrequenz, Körpertemperatur und Bewegung – bei der Analyse kann sich ein Krankheitsbild zeigen. Foto: Avie
Berlin - 

Sie zeichnen Körperdaten auf und werten diese aus – Wearables. Glaubt man US-Forschern, können die permanente Selbstüberwachung tatsächlich Krankheiten erkennen, bevor sie zum Ausbruch kommen.

Computeruhren, Datenbrillen, Fitness-Armbänder oder elektronische Kleidung zählen zu den Wearables. Im Zuge der Digitalisierung erlebten sie einen Hype, der inzwischen wieder abflaut. Dem entgegenwirken könnte eine aktuelle Untersuchung der Stanford University. Die US-Forscher testeten ein Device über fünf Monate an etwa 43 Probanden.

Gemessen wurden die Parameter Herzfrequenz, Körpertemperatur und Bewegung. In der anschließenden Auswertung konnten Abweichungen zu den Normalwerten über die einzelnen Wochen festgestellt werden. Besonders auffällig war ein Proband mit Auffälligkeiten in vier Zeiträumen – Herzfrequenz und Körpertemperatur waren ungewöhnlich hoch.

Der Proband gab in den ersten drei Messphasen leichte Krankheitssymptome und Verstopfung an. Als die letzten Abweichungen festgestellt wurden, konnte eine Zeckenborreliose diagnostiziert werden. Den Forschern zufolge konnte die Krankheit erkannt werden, ohne das der Patient bereits Symptome verspürte. Das Wearable hatte die Borreliose vorausgesagt.

„Es war unglaublich aufregend, dass wir Krankheiten finden konnten, indem wir einfach nur ein Wearable benutzt haben“, so Jessilyn Dunn von der Stanford University. „Es gibt ein großes Potential für diese Art von Technologie, das Gesundheitssystem zu revolutionieren.“ Eine klinische Diagnose kann der Computer jedoch nicht ersetzen.

Im Alltag können Wearables zum Beispiel im sportlichen Bereich genutzt werden. Verwender nutzen das Self-Tracking, um Gesundheitsdaten zu ermitteln und auszuwerten. Dazu werden Daten des Körpers mit Daten zu Raum und Zeit aufgezeichnet und analysiert. Bewegungs- und Leistungsprofile können erstellt werden. Ziel kann es sein, das eigene Leben gesünder und effizienter zu machen.

Von Fitbit stammt nach wie vor rund jedes vierte weltweit verkaufte Wearable. Damit verteidigt der Fitness-Spezialist sein Revier bisher erfolgreich gegen die neue Konkurrenz der Smartwatches von Apple oder Samsung sowie auf der anderen Seite des Spektrums gegen Billig-Bänder aus China, wie etwa von Smartphone-Aufsteiger Xiaomi.