Änderung der Fach- und Gebrauchsinformationen

Cotrimoxazol kann zu Kreislaufschock führen 02.07.2025 13:12 Uhr

Berlin - 

Im Rahmen der Einnahme von Cotrimoxazol kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen. Deshalb soll die Fach- und Gebrauchsinformation geändert werden, wie die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) kürzlich bekannt gab.

Werden cotrimoxazolhaltige Arzneimittel eingenommen, kann es zu einem Kreislaufschock kommen. Aufgrund des bekannt gewordenen unerwünschten Ereignisses sollen die Fach- und Gebrauchsinformationen im Abschnitt „Nebenwirkungen“ geändert werden.

Cotrimoxazol ist ein Kombinationspräparat aus Sulfamethoxazol (ein Sulfonamid) und Trimethoprim (ein Dihydrofolatreduktase-Hemmer) im Verhältnis 5:1. Die Kombination wirkt bakterizid, indem sie zwei aufeinanderfolgende Schritte der bakteriellen Folsäuresynthese hemmt. Dadurch wird die DNA-Synthese in Bakterien gestört.

Indikationen sind:

  • Harnwegsinfektionen (z. B. Zystitis)
  • Atemwegsinfektionen (z. B. Bronchitis, Pneumonie)
  • Gastrointestinale Infektionen (z. B. Reisediarrhö)
  • Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie (Behandlung und Prophylaxe bei Immunsupprimierten, z. B. HIV-Patienten)
  • Toxoplasmose (zusammen mit anderen Mitteln)

Nebenwirkungen können sein:

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Hautreaktionen (z. B. Exanthem, Stevens-Johnson-Syndrom)
  • Blutbildveränderungen (z. B. Leukopenie, Anämie)
  • Hyperkaliämie
  • Allergische Reaktionen

Kontraindikationen sind:

  • Schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
  • Schwangerschaft (vor allem im 1. und 3. Trimenon)
  • Stillzeit
  • Folsäuremangel

Besonderheiten sind:

  • Gute orale Bioverfügbarkeit
  • Wird vor allem bei nachgewiesener oder vermuteter Empfindlichkeit eingesetzt, wegen zunehmender Resistenzen
  • Das Kombinationspräparat steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO).