Antibiotika

Azithromycin wirkt kardiotoxisch Karoline Schumbach, 20.05.2012 09:57 Uhr

Berlin - 

Azithromycin erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle. Die US-Arzneimittelbehörde FDA prüft daher derzeit das Makrolid-Antibiotikum auf diese Nebenwirkung. Grund für die Risikowarnung ist eine aktuell veröffentlichte Studie im „New England Journal of Medicine“. In der Untersuchung war das Risiko von Todesfällen aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geringfügig erhöht.

Die Wissenschaftler hatten Daten von mehr als 3,5 Millionen Patienten ausgewertet, die mit Azithromycin, Amoxicillin, Ciprofloxacin oder Levofloxacin behandelt worden waren. Während der fünftägigen Therapie hatten die mit Azithromycin behandelten Patienten ein signifikant erhöhtes Risiko für einen kardivaskulären Tod als Patienten, die mit Ciprofloxacin behandelt wurden. Auch die Gesamttodesfälle waren leicht erhöht. Bei den mit Amoxicillin und Levofloxacin behandelten Patienten gab es hingegen keinen signifikanten Unterschied. Andere Makrolide wie Clarithromycin und Erythromycin wurden allerdings nicht untersucht.

Dass Makrolide auf das Herz-Kreislauf-System wirken, ist bereits seit längerem bekannt. Die Fachinformationen weisen bereits auf eine mögliche Verlängerung des QT-Intervalls hin. Patienten sollen ihre Behandlung allerdings nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt absetzen.