Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Anticholinergika unter Verdacht APOTHEKE ADHOC, 29.09.2008 10:22 Uhr

Berlin - 

Die Anticholinergika Tiotropium (Spiriva, Boehringer Ingelheim/Pfizer) und Ipratropium (Atrovent, Boehringer Ingelheim), die zur Behandlung chronisch obstruktiver Bronchitis eingesetzt werden, können das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Meta-Analyse, die im „Journal of the American Medical Association“ veröffentlicht ist.

Demnach haben Patienten, die Spiriva oder Atrovent mindestens einen Monat anwenden, im Vergleich zu Patienten, die keine oder eine andere Medikation erhielten, ein um 58 Prozent erhöhtes Risiko für die genannten Erkrankungen. Die Forscher werteten die Daten von 17 Studien mit 14.783 Patienten aus.

Die Hersteller Pfizer und Boehringer Ingelheim wiesen die in der Studie erhobenen Vorwürfe zurück und veröffentlichten eine eigene Untersuchung, in der die Ergebnisse von 30 Studien mit 19.545 Spiriva-Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung zusammengefasst sind. Die Daten belegen den Unternehmen zufolge, dass das Medikament das Sterblichkeitsrisiko nicht erhöht. "Patienten und Ärzte können darauf vertrauen, dass Spiriva eine sichere und wirksame Arznei ist", sagte der Boehringer-Sprecher Dr. Dr. Andreas Barner.