Abnehmspritze: Haarausfall, Hauterschlaffung, brüchige Nägel 20.11.2025 14:42 Uhr
Bei der Anwendung von GLP-1-Rezeptor-Agonisten (wie Ozempic oder Wegovy) kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Einige davon sind ästhetischer Natur: Hauterschlaffung, Gesichtsvolumenverlust und Haarausfall. Patient:innen berichten auch von brüchigen Nägeln. Wissenschaftler:innen haben dies nun genauer untersucht.
Die zunehmende Anwendung von GLP-1-Rezeptor-Agonisten prägt auch Social-Media-Begriffe wie „Ozempic-Face“ oder „Ozempic-Mouth“. Forscher:innen untersuchten nun die von Patienten berichteten dermatologischen Veränderungen im Rahmen einer Umfrage unter 1226 Anwender:innen. Die Ergebnisse wurden auf dem Jahrestreffen der American Society for Dermatologic Surgery (ASDS) vorgestellt. Die Daten zeigten, dass die dermatologischen Nebenwirkungen – sowohl positive als auch negative – linear mit dem Grad des Gewichtsverlusts zunahmen.
Entzündetes Hautbild bessert sich
Positiv bewertet wurde, dass sich häufig bereits bestehende entzündliche Hauterkrankungen mit der Anwendung von GLP-1 verbesserten. Die höchsten Verbesserungsraten wurden bei Patienten mit Hidradenitis suppurativa (86,7 Prozent) und Acanthosis nigricans (75 Prozent) verzeichnet, aber auch bei Psoriasis und Akne traten Verbesserungen auf.
Volumenverlust im Gesicht
Demgegenüber stehen allerdings ästhetische Veränderungen, die sich mit Anwendung verschlechterten. Bei Patienten, die einen Gewichtsverlust von mindestens 20 Prozent erreichten, berichteten 71,7 Prozent über eine ausgeprägte Hauterschlaffung. Mehr als 50 Prozent klagten über einen Verlust an Gesichtsvolumen. Auch Haarausfall und brüchige Nägel wurden als häufige negative Begleiterscheinungen genannt. Eine separate Befragung von ästhetisch tätigem Fachpersonal bestätigte, dass der Volumenverlust im mittleren Gesicht die häufigste primäre Beschwerde darstellt.
Behandlung mit Hyaluronsäure
Als Reaktion auf diese ästhetischen Bedenken greifen die Behandler am häufigsten zu Hyaluronsäure-Dermal-Fillern (81 Prozent) und Neurotoxinen (69 Prozent), um die Gesichtsform wiederherzustellen und Falten zu behandeln.
Die Ergebnisse deuten laut den Forschenden auf die wachsende Rolle der Dermatologie in der Adipositas-Behandlung hin.