„Wir nutzen das Know-how der Apotheker“ APOTHEKE ADHOC, 13.10.2010 19:05 Uhr
Seit den Sommer-Paralympics 2008 unterstützt die ABDA als offizieller
Partner den Deutschen Behindertensportverband (DBS) und die Athleten der
deutschen Mannschaft. Bei den Winterspielen in Vancouver holten Verena
Bentele und ihr Begleitläufer Thomas Friedrich fünf Goldmedaillen. Am
Rande des Deutschen Apothekertages in München sprachen Bentele und
Friedrich mit APOTHEKE ADHOC über die Unterstützung durch die Apotheker
und die besondere Bedeutung der Arzneimittelberatung für Sportler.
ADHOC: Welche Rolle spielt für Sportler die Arzneimittelberatung?
BENTELE: Arzneimittelberatung ist für Sportler wichtig, weil es für uns Medikamente gibt, die wir als Sportler nicht nehmen dürfen, die auf der Dopingliste stehen. Da ist es für uns schon wichtig, Apotheker zu haben, die sich damit auskennen, die wissen, wo sie nachschauen und nachfragen müssen.
ADHOC: Was bedeutet die Unterstützung der ABDA?
BENTELE: Die Unterstützung der ABDA ist für uns als Behindertensportverband und für uns als Athleten wichtig, weil die ABDA Know-how bieten kann, das wir als Sportler und auch der Sportverband sonst nicht haben. Ich denke, es ist ganz wichtig, dass man sich als Sportler – nicht nur ich als blinde Sportlerin, sondern alle Athleten – starke Partner sucht, deren Ressourcen man auch nutzen kann.
ADHOC: Wie sieht die Unterstützung der ABDA aus?
FRIEDRICH: Die Zusammenarbeit mit der ABDA unterscheidet sich dahingehend, dass die ABDA einerseits sehr eng mit uns zusammenarbeitet, aber auf der anderen Seite die Zusammenarbeit von den Sportlern, von uns als Team auch einfordert. Wir haben eine sehr enge Partnerschaft, bei Anderen ist das oftmals ein bißchen auf Distanz oder eingleisig eingerichtet. Hier ist das Geben und Nehmen einfach vorhanden. Man bringt sich gemeinsam weiter.
ADHOC: Wie kam die Kooperation zustande?
BENTELE: Der frühere Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Karl Hermann Haack, hat die ABDA angesprochen, und die ABDA hat sehr schnell und zuverlässig eingewilligt, das Sponsoring für den DBS zu übernehmen. Nach dem paralympischen Sport ist die ABDA inzwischen auch in den olympischen Sport eingestiegen. Das zeigt, wie eng paralympischer und olympischer Sport beieinander sind: dass die Leistung in beiden Bereichen vergleichbar ist und dass ein leistungsstarker Partner wie die ABDA sich in beiden Bereichen mit seinem Know-how engagieren kann.
ADHOC: Wie sind Ihre persönlichen Erfahrungen mit Apotheken?
BENTELE: Ich habe ganz großes Glück. Ich brauche mir keine Sorgen machen, weil ich in München eine tolle Apotheke habe, in der ich super beraten werde und immer Hilfe bekomme. Ich brauche, seit ich im letzten Jahr einen Skiunfall hatte, regelmäßig Medikamente und weiß, dass ich dort zu 100 Prozent versorgt bin.
ADHOC: Was sind die nächsten sportlichen Herausforderungen?
FRIEDRICH: Im April nächsten Jahres haben wir eine Weltmeisterschaft in Sibirien. Darauf möchten wir uns vorbereiten. Momentan steckt Verena noch im Examen, und wir sind bisher noch nicht intensiv zum Training gekommen. Wir werden jetzt wieder beginnen, uns vorzubereiten, werden einige Weltcup-Rennen mitlaufen und wollen sehen, dass wir uns für die WM qualifizeren können und dann dort eine gute Leistung abrufen können.