TV-Tipp

Cheerleaderinnen testen Wärmepflaster Nadine Tröbitscher, 01.02.2017 18:19 Uhr

Berlin - 

Der SWR zeigt heute um 21 Uhr den Gesundheitscheck mit Doc Esser. Der Notfallmediziner und Facharzt für Innere Medizin, Dr. Heinz Wilhelm Esser, deckt auf, wie und ob man Rückenschmerzen wirksam vorbeugen kann, welche Rolle dabei die Faszien spielen und ob der Trend der Behandlung mit Faszienrollen gerechtfertigt ist. Auch die Therapie von Verspannungen nimmt er unter die Lupe und testet Wärmepflaster.

Etwa vier von fünf Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr unter Rückenschmerzen, manchmal werden die Beschwerden chronisch. „Sitzen ist das neue Rauchen“, so die Reporter. Stress oder zu schwere Taschen können das Volksleiden verstärken und zu dessen Entstehung beitragen. Wer unter Verspannungen oder Verhärtungen der Muskulatur leidet, sucht Linderung in Wärmeanwendungen.

Wärmflasche, Kirschkernkissen, Wärmesalben oder -pflaster können angewendet werden um die Beschwerden zu mindern. „Wärme setzt den Muskeltonus herab und lindert so den Schmerz“, erklärt Esser. Wie gut Wärmepflaster tatsächlich sind, ließ der Facharzt von Cheerleaderinnen aus Oberhausen beurteilen. Im Test: ABC Wärmepflaster mit Cayennepfeffer-Dickextrakt von Beiersdorf für etwa 4,00 Euro pro Stück und Thermacare mit Eisenpulver von Pfizer für etwa 4,88 Euro pro Pflaster. Eingeblendet werden zudem die Wärmepflaster der Rossmann-Eigenmarke und ein No-Name-Pflaster für einen Euro. Tatsächlich getestet werden die Drogerieprodukte jedoch nicht.

Die Probandinnen litten unter Schmerzen im Nacken und unteren Rücken und testeten jeweils beide Präparate. Die „Tiefenwärme“ von Pfizer wurde als angenehm und gut empfunden. Die Testerinnen fühlten eine Entspannung der Muskulatur. Bemängelt wurden bei dem Produkt für den Nacken die Klebestellen. Bewegung führte zum Lösen des Pflasters an den Ecken, dadurch liege das Produkt nicht mehr ideal auf der Haut, so das Urteil.

Das ABC-Pflaster mit dem natürlichen Wirkstoff Capsaicin wurde als sehr heiß und unangenehm empfunden, was zu einem Abbruch der Therapie führte. Nach einer beziehungsweise zwei Stunden mussten die Testerinnen das Produkt von der Haut entfernen. Die anfängliche Entspannung schlug ins Gegenteil um – eine der Tänzerinnen fühlte sich nach der Wärmetherapie mit dem ABC-Pflaster sogar angespannter. Auch eine Verstärkung der Schmerzen durch die starke Wärmeentwicklung wurde beschrieben.

Der Wirkstoff aus dem Cayennepfeffer-Dickextrakt durchblutet die Haut an der Stelle, wo es aufgetragen wird und verursacht dadurch Wärme und reizt die Haut. Esser beschreibt es mit den Worten: „Pfeffer in der Nase brennt furchtbar und tut weh.“ So lässt sich wohl auch die Hautreizung einer Testerin erklären. Sie hatte das Gefühl von Brandblasen und verspürte weitere Wärme obwohl das Pflaster schon vom Rücken abgenommen wurde. Die Haut brauchte etwa drei bis vier Stunden, um sich zu erholen – Brandblasen ließen sich keine nachweisen, jedoch eine Hautreaktion.

Doc Esser bat den Hersteller um Stellungnahme. Beiersdorf sprach von einer normalen Hautreizung, die zurück gehe. Ohnehin könne das Pflaster als unangenehm oder brennend empfunden werden, wenn keine Beschwerden vorhanden seien. Ein Risiko einer Verbrennung bestehe nicht. Für den Facharzt sind Wärmepflaster ein probates Mittel Verspannungen zu behandeln. Wer jedoch eine sensible Haut hat, sollte auf eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen ausweichen.