Bayern

Seehofer: Promi-Disko oder Apotheken-Umschau dpa, 08.05.2012 18:46 Uhr aktualisiert am 09.05.2012 10:39 Uhr

Berlin - 

Die Facebook-Party von CSU-Chef Horst Seehofer hat am Dienstagabend mehrere hundert Gäste in die Münchner Nobel-Diskothek P1 gelockt. Der erwartete Ansturm blieb zwar aus, Seehofer zeigte sich aber trotzdem zufrieden: „Ich freue mich, dass wir mit jungen Leuten reden können“, sagte er. Seehofer hatte als erster deutscher Spitzenkandidat über das soziale Netzwerk Facebook zu einer Party eingeladen – und damit den Ärger der Opposition auf sich gezogen.

Wegen des großen Zuspruchs hatte die CSU die Gästeliste vergangenen Freitag nach 2500 Anmeldungen sperren lassen. Um Sicherheitsprobleme zu vermeiden, hatte die Partei am Dienstagabend zwei Sicherheitsschleusen vor der Diskothek eingerichtet und 50 Ordner angeheuert. Die bayerische SPD kritisierte die Veranstaltung scharf und verlangt Auskunft über die Kosten des Polizeieinsatzes.

Seehofer hatte zuvor an die Besucher appelliert, keine Rucksäcke, Taschen oder Schirme mitzubringen. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister hatte zwar die Krawatte in der Staatskanzlei gelassen, aber schon vorab ankündigt: „So was Anbiederisches mache ich nicht, wie es Kanzlerkandidaten schon getan haben, Bier aus der Flasche trinken.“

SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher war es auch so schon zu viel der Anbiederung: „Ich finde, Horst Seehofer – ohne ihm zu nahe treten zu wollen - passt besser zum Tanztee im Berliner Café Keese der neunziger Jahre, mit der Senioren-Union, gesponsert von der Apotheken-Umschau, als ins P1-Stüberl.“